Eine Zollprüfung kündigt sich selten mit viel Vorlauf an. Umso wichtiger ist es, vorbereitet zu sein – nicht nur auf Papier, sondern auch in den Abläufen und Zuständigkeiten. Diese fünf Fragen helfen dir, die wichtigsten Punkte zu prüfen, bevor der Zoll vor der Tür steht. Im Fokus der nachfolgenden Tipps steht eine Ursprungsprüfung, die das BAZG im Vorfeld schriftlich ankündigt. Frühe Vorbereitung ist das A und O.
1. Ist die Ursprungskalkulation vollständig und plausibel?
Wenn du Präferenznachweise ausstellst oder nutzt, musst du nachweisen können, wie sich der Ursprung ergibt. Das bedeutet: vollständige Ursprungskalkulationen nach den geltenden Ursprungsregeln und Verordnungen müssen vorliegen – abgestimmt auf das jeweilige Freihandelsabkommen. Wichtig: Auch Beistellungen, Vormaterialien und Margen müssen sauber dokumentiert sein, genauso wie die nötigen Ursprungsnachweise von Lieferanten.
2. Sind alle erforderlichen Vorbelege vorhanden und aktuell?
Gültige Lieferantenerklärungen im Inland (generelle Lieferantenerklärungen/Langzeitlieferantenerklärung), Ursprungsnachweise im Import (EVV Import bzw. «Importverzollungsbeleg», EUR 1 bzw. Rechnungserklärungen von ausländischen Lieferanten), Lieferantenrechnungen, korrekte Zolltarifierungen – je nach Geschäftsmodell brauchst du eine ganze Reihe von Dokumenten, um die Angaben gegenüber dem Zoll zu belegen. Achte darauf, dass Fristen eingehalten sind (z. B. Gültigkeit von Langzeit-Lieferantenerklärungen) und die Belege systematisch abgelegt sind.
3. Kennst du die Unterschiede zwischen Handelsware und Fertigungsware in deiner Zollabwicklung?
Die zollrechtliche Behandlung kann stark variieren, je nachdem ob du fertige Handelsware importierst/exportierst oder ob es sich um selbst hergestellte Produkte handelt. Prüfe, wie du intern definierst und abgrenzt, welche Warentypen du hast – das beeinflusst nicht nur den Ursprung, sondern auch zolltarifliche Einreihung, Steuerfragen und die Dokumentationspflichten.
4. Wer ist intern wofür zuständig – und sind diese Personen vorbereitet?
Kannst du auf Anhieb erklären, wie eine Lieferantenerklärung geprüft wird oder warum eine bestimmte Zolltarifnummer vergeben wurde? Wer ist im Unternehmen zuständig für den Prozess und hat die rechtliche Verantwortung? Es zählen nicht nur die Dokumente, sondern auch die Aussagen der verantwortlichen Personen. Klare Zuständigkeiten und geschulte Mitarbeitende sind der Schlüssel.
5. Ist dein Zollsystem sauber dokumentiert und nachvollziehbar?
Der Zoll will oft nicht nur Einzelbelege sehen, sondern verstehen, wie du deine Zollprozesse organisiert hast. Gibt es ein internes Kontrollsystem (IKS)? Wie wird sichergestellt, dass die Angaben korrekt sind? Wer kontrolliert regelmässig? Gute Dokumentation und ein nachvollziehbarer Ablauf können im Ernstfall viel Vertrauen schaffen – und damit eine Prüfung verkürzen.
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