Der Schweizer Aussenhandel zeigte im Jahr 2024 eine differenzierte Entwicklung. Während die Exporte um 3,2 % stiegen und einen neuen Höchststand erreichten, setzten sich die rückläufigen Importzahlen mit -1,6 % fort. Diese gegenläufige Tendenz führte zu einem Handelsbilanzüberschuss von 60,6 Milliarden Franken, dem höchsten je verzeichneten Wert.
Exporte: Rekord dank Chemie-Pharma
Die positiven Exportzahlen wurden fast ausschliesslich von der Chemie- und Pharmabranche getragen. Diese Industrie konnte ihre Ausfuhren signifikant steigern und so die Schwäche in anderen Sektoren kompensieren. Insbesondere der Absatz in die USA und nach China verzeichnete deutliche Zuwächse.
Importe weiterhin rückläufig
Auf der Importseite setzte sich der bereits im Vorjahr beobachtete Abwärtstrend fort. Die Einfuhren sanken um 1,6 %, wenn auch weniger stark als im Jahr 2023. Besonders betroffen waren Konsumgüter und Maschinen, während die Rohstoffimporte stabil blieben.
Handelsbilanz mit neuem Höchststand
Durch das Auseinanderdriften von Export- und Importentwicklung erreichte der Handelsbilanzüberschuss 60,6 Milliarden Franken, ein neuer Rekordwert. Dies unterstreicht die starke Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exportindustrie, wirft aber auch Fragen zur inländischen Nachfrage und wirtschaftlichen Dynamik auf.
Fazit
Der Aussenhandel der Schweiz zeigte sich 2024 zweigeteilt: Während die Exporte, vor allem dank der Pharmaindustrie, Rekordwerte erreichten, blieben die Importe rückläufig. Diese Entwicklung verstärkt die strukturelle Abhängigkeit der Schweizer Handelsbilanz von der Pharmaindustrie und könnte mittelfristig wirtschaftspolitische Implikationen nach sich ziehen.
Quelle: BAZG Bericht 2024