Aktuelle Handels- & Regulierungstrends: Neue Entwicklungen mit Einfluss auf globale Lieferketten
In den vergangenen Tagen wurden mehrere bedeutende Maßnahmen ergriffen – viele davon mit Bezug zu China –, die erhebliche Auswirkungen auf internationale Lieferketten haben können.
Douana.ch beobachtet diese Entwicklungen kontinuierlich und unterstützt Sie dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt zu mindern.
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Nexperia im Fokus internationaler Handelsaufsicht
Der niederländische Halbleiterhersteller Nexperia fällt aufgrund der neuen 50 %-Regel nun ebenfalls unter die Bestimmungen der US-BIS-Entity-List. Als Tochter des chinesischen Konzerns Wingtech, der bereits auf dieser Liste steht, unterliegt Nexperia denselben Exportbeschränkungen – basierend auf den Eigentumsverhältnissen.
Die Regel trat am in Kraft. Gleichzeitig hat das US Bureau of Industry and Security (BIS) eine temporäre allgemeine Lizenz (TGL) mit 60 Tagen Laufzeit erteilt, die bestimmte Transaktionen vorübergehend erlaubt. Diese endet am .
Zudem hat das chinesische Handelsministerium am Exportkontrollen verhängt, die Nexperia China und seinen Zulieferern untersagen, in China gefertigte Komponenten in andere Länder zu liefern. Das Unternehmen arbeitet mit chinesischen Behörden an möglichen Ausnahmen.
Parallel hat die niederländische Regierung auf Basis des Goods Availability Act eine staatliche Aufsicht über Nexperia eingeführt, um die europäische Chipversorgung zu sichern. Diese Maßnahme ändert jedoch nichts an Nexperias US-Listung, da diese auf Eigentum und nicht auf Kontrolle beruht.
Arrow China und Hong Kong neu auf der BIS-Entity-List
Die US-Behörden haben Arrow China und Arrow Hong Kong in die Entity-List aufgenommen. Hersteller und Zulieferer dürfen künftig nur mit gültigen BIS-Lizenzen an diese Standorte exportieren.
Trotz der Listung ist der Einkauf bei diesen Einheiten weiterhin möglich, allerdings weist das BIS auf ein erhöhtes Risikopotenzial und die Notwendigkeit sorgfältiger Prüfung hin. Erste Marktanalysen deuten auf drohende Engpässe und Preissteigerungen hin.
„Die Aufnahme in die Entity List stellt kein ausdrückliches Verbot des Einkaufs bei dieser Person dar, jedoch weist das BIS darauf hin, dass beim Erwerb von Gütern US-amerikanischen Ursprungs oder anderer kontrollierter Waren von auf der Liste stehenden Personen besondere Vorsicht geboten ist.“
China verschärft Exportkontrollen für Seltene Erden
Am hat das chinesische Handelsministerium weitreichende neue Exportregeln für Seltene Erden und zugehörige Raffinationstechnologien veröffentlicht. Künftig müssen Unternehmen Exportgenehmigungen beantragen, sobald ihre Produkte auch nur geringste Mengen chinesischer Seltenerd-Elemente enthalten. Die Regelung umfasst nun nicht mehr nur Rohstoffe, sondern auch fertige Produkte mit Spurenelementen dieser Mineralien.
Analysten sehen darin ein strategisches Signal im Vorfeld des Treffens zwischen Präsident Xi Jinping und US-Präsident Trump.
Neue US-Zölle und Software-Exportkontrollen
US-Präsident Donald Trump hat am einen 100 %-Zoll auf sämtliche Importe aus China angekündigt. Die Maßnahme tritt am in Kraft und ergänzt bestehende Zölle. Zusätzlich werden Exportkontrollen für alle „kritischen Softwareprodukte“ eingeführt – eine Reaktion auf Chinas jüngste Exportbeschränkungen für Seltene Erden.
Rund 70 % der weltweiten Seltenerdproduktion stammen aus China. Entsprechend ist mit einer weiteren Verschärfung der Handelsbeziehungen zu rechnen, insbesondere vor dem APEC-Gipfel in Südkorea, bei dem sich Trump und Xi treffen sollen.
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