Datum: 11. Februar 2025
China hat in letzter Zeit strengere Regeln für den Export bestimmter Rohstoffe eingeführt. Schon 2023 begann das Land, den Verkauf von Gallium und Germanium ins Ausland einzuschränken. Diese Metalle sind wichtig für die Herstellung von Computerchips. Im Dezember 2024 erweiterte China die Regeln und stoppte zusätzlich den Export von Antimon in die USA. Diese Rohstoffe sind notwendig für die Herstellung von Technologien wie Glasfaserkabeln, Nachtsichtgeräten und Batterien.
Warum China den Export begrenzt
China sagt, dass diese Massnahmen wichtig sind, um die nationale Sicherheit zu schützen. Einige Experten meinen jedoch, dass dies eine Antwort auf westliche Handelsbeschränkungen ist. Besonders der Streit zwischen China und den USA um den Zugang zu modernen Halbleitern spielt dabei eine Rolle.
Die strengen Exportregeln wirken sich weltweit auf die Versorgung mit diesen Rohstoffen aus. Besonders Länder, die viel Technologie herstellen, könnten Probleme bekommen. Die Europäische Union hat darauf bereits reagiert. Sie hat neue Regeln beschlossen, um sich unabhängiger von einzelnen Lieferländern zu machen und das Recycling dieser Rohstoffe zu fördern.
Was bedeutet das für die Schweiz?
In der Schweiz wurde das Thema Rohstoffsicherheit bisher nicht sehr genau untersucht. Während andere Länder bereits Pläne für den Umgang mit möglichen Engpässen haben, fehlen solche Analysen in der Schweiz. Wenn bestimmte Rohstoffe nicht mehr einfach zu bekommen sind, könnte das für viele Unternehmen hierzulande problematisch werden.
Bisher sagt die Schweizer Regierung, dass die Beschaffung von Rohstoffen hauptsächlich die Aufgabe der Unternehmen ist. Trotzdem plant das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), bald einen Bericht zur Rohstoffsicherheit zu veröffentlichen. Dies soll helfen, eine bessere Strategie für die Zukunft zu entwickeln.
Was kann die Schweiz tun?
Angesichts der neuen Handelsbeschränkungen könnte die Schweiz verschiedene Massnahmen ergreifen, um sich besser abzusichern. Dazu gehören:
- Neue Handelsabkommen abschliessen: So könnte die Schweiz Rohstoffe aus mehreren Ländern beziehen und wäre nicht von einem einzelnen Lieferanten abhängig.
- Recycling verbessern: Wenn Rohstoffe wiederverwendet werden, müssen weniger neue importiert werden.
- Mit anderen Ländern zusammenarbeiten: Eine engere Kooperation mit der EU und anderen Partnern könnte helfen, langfristige Engpässe zu vermeiden.
Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Massnahmen die Schweiz ergreifen wird, um ihre Versorgung mit wichtigen Rohstoffen zu sichern.
Quellen
- Reuters: «China bans exports of gallium, germanium, antimony to US» (03.12.2024) – https://www.reuters.com/markets/commodities/china-bans-exports-gallium-germanium-antimony-us-2024-12-03/
- Fastmarkets: «China’s tighter gallium, germanium export controls – more of the same or a shift in approach?» (Juli 2023) – https://www.fastmarkets.com/insights/chinas-tighter-gallium-germanium-export-controls-more-of-the-same-or-a-shift-in-approach/
- AP News: «China expands critical mineral export controls after US imposes tariffs» (04.02.2025) – https://apnews.com/article/china-us-tech-semiconductor-chip-gallium-6b4216551e200fb719caa6a6cc67e2a4
- Reuters: «Rattled by China, West scrambles to rejig critical minerals supply chains» (06.12.2024) – https://www.reuters.com/markets/commodities/rattled-by-china-west-scrambles-rejig-critical-minerals-supply-chains-2024-12-06/