Vom Experten zur gefragten Ansprechperson – Wie man Zollthemen firmenintern erfolgreich verkauft

Aktuell haben Strafzölle, Handelskonflikte und globale Lieferkettenkrisen dazu geführt, dass Zoll- und Aussenhandelsthemen viel stärker in den Fokus gerückt sind. Plötzlich hört das Management zu. Plötzlich interessieren sich Vertrieb und Einkauf für Details, die vorher als „Papierkram“ abgetan wurden.

Doch sind diese Themen wirklich neu?

Nein.

Die Risiken und Chancen im globalen Handel waren schon immer vorhanden. Nur waren sie für viele Unternehmen lange Zeit unsichtbar, weil sie im Tagesgeschäft keine akuten Probleme verursachten. Erst spürbare Einbussen oder operative Unterbrechungen machen bewusst, wie entscheidend professionelle Zoll- und Compliance-Arbeit ist.

1. Warum jetzt zuhören – und warum der Effekt genutzt werden muss

Als Fachperson für Zoll- und Aussenhandel ist es jetzt Ihre Chance, Ihr Wissen strategisch zu positionieren. Wer jetzt die richtigen Akzente setzt, wird langfristig als unverzichtbare Ansprechperson wahrgenommen – nicht nur als „Erfüller von Vorschriften“, sondern als aktiver Wertschöpfer im Unternehmen.

Beobachtung aus der Praxis:

  • Früher wurde oft erst bei Problemen nach Compliance gefragt.
  • Heute wollen Unternehmen präventiv Risiken erkennen und vermeiden.
  • Führungskräfte suchen nach Lösungen, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil sichern.

„Die Kunst besteht darin, Zollthemen nicht als Problem zu präsentieren, sondern als strategische Chance, das Unternehmen resilienter und effizienter zu machen.“ – Claudia Feusi

2. Wie verkauft man Zollthemen intern besser?

a) Sprache und Nutzenorientierung anpassen

Vermeiden Sie Fachjargon. Sprechen Sie die Sprache der Entscheider:

Nicht: «Wir müssen neue Präferenznachweise einholen.»

Sondern: «Wir können durch bessere Ursprungsdokumentationen jährlich X Franken sparen und neue Märkte leichter erschliessen.»

Fokus auf Mehrwert, Effizienz, Risikoreduktion und Wettbewerbsvorteile.

 

b) Visualisierung und konkrete Beispiele nutzen

Erstellen Sie einfache Übersichten über Einsparpotenziale.

Zeigen Sie auf, wie Verzögerungen vermieden werden können.

Arbeiten Sie mit echten Fallbeispielen aus Ihrer oder anderen Branchen.

Problem Strategischer Vorteil
Verzögerungen an der Grenze Schnellere Marktzugänge
Überhöhte Zölle durch falsche Tarifierung Erhöhte Marge durch Korrektur
Strafzölle auf bestimmte Güter Frühzeitige Umstellung der Supply Chain

 

c) Frühzeitig in Projekte eingebunden werden

Positionieren Sie sich nicht erst, wenn die Lieferung stockt. Bringen Sie sich früh in Projektgespräche ein: Produktentwicklung, neue Märkte, strategische Einkaufsentscheidungen. Bieten Sie aktiv an, Machbarkeitsanalysen und Risikoabschätzungen aus Zollsicht beizusteuern.

d) Erfolgsgeschichten erzählen

Zeigen Sie auf, welche Probleme Sie bereits gelöst haben. Berichten Sie von erfolgreichen Optimierungen.

Machen Sie sichtbar, was Ihr Fachwissen konkret gebracht hat.

„Management überzeugt man nicht mit Paragraphen, sondern mit Lösungen, die nachweisbare Vorteile bringen.“ – Claudia Feusi

 

3. Vom Pflichtbewusstsein zum unternehmerischen Denken

Wer Zoll- und Aussenhandelsfragen nicht nur als Verpflichtung versteht, sondern als strategischen Hebel einsetzt, verändert auch die eigene Position im Unternehmen:

Vom reaktiven Umsetzer zum proaktiven Berater. Vom Fachspezialisten zum strategischen Partner. Vom Kostenfaktor zum Wertschöpfer.

 

Fazit: Fachwissen strategisch einsetzen

Jetzt ist der perfekte Moment, um das eigene Wissen sichtbarer und wirkungsvoller zu machen. Wer Zollthemen intern richtig verkauft, sichert sich langfristig Gehör, Einfluss – und stärkt die eigene Karriere. Alles, was Sie dafür brauchen – Methoden, Praxiswissen und Strategien – lernen Sie in unserem Lehrgang «Customs & Trade Professional«, durch individuelles Coaching unserer Community oder im Lehrgang Trade Compliance Specialist. Werden Sie zur unverzichtbaren Stimme für den globalen Handel in Ihrem Unternehmen!