Gerne – hier ist der überarbeitete Bericht mit der klaren Einordnung durch Douana und der ergänzenden Recherche:

USA und Grossbritannien: Der grosse Deal – oder doch nur ein Signal?

Am 8. Mai 2025 kündigten die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich ein neues Handelsabkommen an, das von beiden Seiten als Meilenstein der transatlantischen Zusammenarbeit bezeichnet wurde. US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer stellten das Dokument in Washington als großen wirtschaftlichen Durchbruch vor. Medien weltweit sprachen von einem „umfassenden Handelsabkommen“.

Obwohl es als umfassendes Handelsabkommen gehandelt wird, halten wir von Douana es nur für eine Absichtserklärung. Eine Analyse der öffentlich zugänglichen Originaldokumente bestätigt diese Einschätzung:

„Both the United States and the United Kingdom recognize that this document does not constitute a legally binding agreement.“

(Quelle: The White House – General Terms for the U.S.-U.K. Economic Prosperity Deal, 8. Mai 2025)

Das sogenannte „Economic Prosperity Deal“ (EPD) legt allgemeine Zielsetzungen fest, enthält aber keine rechtsverbindlichen Verpflichtungen. Viele technische Details sollen in den kommenden Monaten erst ausgearbeitet werden. Damit ist das Dokument vielmehr ein politisches Signal als ein vollwertiges Freihandelsabkommen.

Die Eckpunkte der Absichtserklärung

Trotz ihres vorläufigen Charakters enthält die Erklärung eine Reihe konkreter Maßnahmen, die im Rahmen eines künftigen Abkommens verhandelt werden könnten:

  • Automobilindustrie: Die USA planen, die Importzölle auf britische Autos von 27,5 % auf 10 % fĂĽr bis zu 100.000 Fahrzeuge jährlich zu senken. Britische Hersteller wie Jaguar Land Rover sollen davon profitieren.
  • Stahl und Aluminium: Britische Exporte dieser GĂĽter könnten kĂĽnftig zollfrei in die USA geliefert werden, sofern technische Standards und Ursprungsregeln erfĂĽllt sind.
  • Landwirtschaft: Gegenseitige Quoten von je 13.000 Tonnen Rindfleisch pro Jahr sind vorgesehen. Zudem will GroĂźbritannien Zölle auf US-Ethanol abschaffen, was insbesondere den amerikanischen Bundesstaaten im Mittleren Westen zugutekommt.
  • Luft- und Raumfahrt: Die USA erwägen, Zölle auf britische Flugzeugteile aufzuheben. Zeitgleich wurde bekannt, dass eine britische Fluggesellschaft Boeing-Flugzeuge im Wert von 10 Milliarden US-Dollar bestellen will.
  • Zollabwicklung: Das Dokument schlägt bevorzugte Zollverfahren fĂĽr US-Produkte in britischen Häfen vor.

Politische Einordnung

Während die US-Regierung das EPD als Durchbruch im Sinne einer „America First“-Handelspolitik präsentiert, nutzt Großbritannien das Dokument, um nach dem Brexit internationale Handelsbeziehungen außerhalb der EU sichtbar zu stärken. Premierminister Starmer sprach von einer „fantastischen Plattform“, während Trump erklärte: „This is a great deal for both countries. It’s about prosperity and strength.“

Ausblick

Tatsächlich liegt der Wert dieser Vereinbarung weniger im juristischen Detail als in ihrer politischen Signalwirkung. Die nächsten Monate werden zeigen, ob daraus ein verbindliches Handelsabkommen entsteht – oder ob es bei wohlklingenden Versprechen bleibt.

Quellen (behördlich):