In diesem Jahr stehen sowohl in der Europäischen Union als auch in den Vereinigten Staaten bedeutende Änderungen bei der Behandlung von Kleinsendungen an. Diese Entwicklungen haben weitreichende Auswirkungen auf Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) sowie auf den grenzüberschreitenden E-Commerce.

EU: Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung für Kleinsendungen

Die EU hat die Mehrwertsteuerbefreiung für Kleinsendungen mit einem Wert unter 22 € abgeschafft. Diese Maßnahme soll Wettbewerbsverzerrungen beseitigen und sicherstellen, dass alle Waren, unabhängig vom Wert, der Mehrwertsteuer unterliegen. Die neue Regelung tratt im Juli 2021 in Kraft.
Diese Änderung war Teil des EU-Mehrwertsteuer-E-Commerce-Pakets, das darauf abzielte, Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen und den Mehrwertsteuerbetrug zu bekämpfen.

Zusätzlich wird das Import-One-Stop-Shop (IOSS)-System gestärkt, um eine effiziente Erhebung der Mehrwertsteuer bei grenzüberschreitenden Online-Verkäufen zu gewährleisten. Plattformen und Händler außerhalb der EU, die Waren an EU-Verbraucher verkaufen, sind nun verpflichtet, die Mehrwertsteuer zu erheben und abzuführen.

USA: Überprüfung der Zollfreigrenze für Kleinsendungen

In den USA wird derzeit die Zollfreigrenze für Kleinsendungen, bekannt als „de minimis“-Regelung, ebenso überprüft. Derzeit können Waren mit einem Wert von bis zu 800 USD zollfrei in die USA eingeführt werden (mit Ausnahme Hongkong und China).

Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) hat im ersten Quartal 2025 einen signifikanten Anstieg bei der Aufdeckung unsachgemäßer Deklarationen festgestellt. Im März 2025 wurden durch die CBP insgesamt 71 Prüfungen abgeschlossen, bei denen Zölle und Gebühren in Höhe von 310 Millionen US-Dollar festgestellt wurden, die ursprünglich durch falsche oder unvollständige Deklarationen importierter Waren entstanden waren. 

Auswirkungen auf KEP-Dienste und E-Commerce

Die neuen Regelungen führen zu einem erhöhten administrativen Aufwand für KEP-Dienste, da mehr Sendungen zoll- und steuerpflichtig werden. Dies kann zu längeren Lieferzeiten und höheren Kosten führen. Online-Händler müssen ihre Systeme anpassen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen, insbesondere in Bezug auf die korrekte Erhebung und Abführung der Mehrwertsteuer.

Für Verbraucher könnten die Änderungen zu höheren Preisen führen, da zusätzliche Steuern und Gebühren anfallen. Gleichzeitig könnten jedoch auch faire Wettbewerbsbedingungen für inländische Händler geschaffen werden.

Quellen:

Douana® Zoll-Radar

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