Im Mai 2025 geriet der Schweizer Aussenhandel ins Ungleichgewicht: Während die Importe leicht anzogen, sanken die Exporte deutlich – insbesondere in den USA sowie bei Chemie-Pharma und Uhren. Die neuesten Zahlen des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) belegen einen drastischen Rückgang, der Konsequenzen für die gesamte Schweizer Wirtschaft hat.
Rückläufige Ausfuhren, besonders in den USA und Chemie-Pharma: Ursachen, Folgen und Perspektiven
Schweizer Aussenhandel im Mai 2025: Exporte unter Druck, Importe legen zu
Entwicklung des Schweizer Aussenhandels im Frühjahr 2025
Entwicklung des Aussenhandels im Frühjahr 2025
Aktueller Trend
Nach einem dynamischen Jahresstart verzeichnete die Schweiz im Mai 2025 einen saisonbereinigten Exportrückgang von 13,6 % gegenüber dem Vormonat. Das erste Quartal war noch von solidem Wachstum geprägt, doch aktuell ist ein deutlicher Rückgang sichtbar. Importe stiegen leicht um 0,8 %, was das auseinanderdriftende Handelsgleichgewicht verdeutlicht. Diese Entwicklung stellt einen signifikanten Einschnitt für die Wirtschaft dar.BAZG und Statista bieten aktuelle Aussenhandelsdaten der Schweiz.
Chemie- und Pharmaindustrie: Starker Einbruch in den Exportzahlen
Zahlen und Ursachen
Die Chemie- und Pharmabranche erlitt im Mai einen Rückgang der Exporte um 2,6 Mrd. Franken gegenüber dem Vormonat. Während März und April stabile bzw. wachsende Ausfuhren zeigten, trugen eine abgeschwächte globale Nachfrage, regulatorische Vorgaben und Verzögerungen in Lieferketten zu diesem Einbruch bei. Zahlreiche Zulieferer sind betroffen.Uhrenexporte nach Rekordjahr im Rückwärtsgang
Einbruch im Mai
Die Exporte der Uhrenindustrie sanken im Mai 2025 um 21 % gegenüber dem Vormonat nach einem ausserordentlichen April. Ursachen: gesättigte Märkte, Währungsschwankungen und schwache Konsumstimmung in Asia Pacific und Nordamerika. Die exportabhängige Branche ist dadurch stark herausgefordert.Schwächelnde Exporte nach Nordamerika: Ursachen und Folgen
Regionale Analyse
Die Ausfuhren nach Nordamerika brachen um rund 39 % (zwei Fünftel) ein, mit einem Exportwert von nur noch 2,1 Mrd. Franken – dem tiefsten Stand seit Ende 2020. Ursachen liegen in schwacher Nachfrage, politischen Unsicherheiten und Handelshemmnissen. Dies gefährdet Arbeitsplätze und Investitionen.Importentwicklungen: Europa, Asien und Nordamerika im Plus
Stabile Lieferketten
Die Importe stiegen um 0,8 %, besonders aus Europa, Asien und Nordamerika. Die solide Inlandnachfrage und gestiegene Preise für Rohstoffe und Vorprodukte führten zu dieser Entwicklung. Das gestiegene Importvolumen reduzierte jedoch den Überschuss der Handelsbilanz.Handelsbilanz unter Druck: Überschuss sinkt spürbar
Bilanzentwicklung
Im Mai 2025 fiel der Handelsbilanzüberschuss auf 2,0 Mrd. Franken, was einen markanten Rückgang im Vergleich zu den Vormonaten bedeutet. Ein stabiler Überschuss ist zentral für die Wettbewerbsfähigkeit und die Frankenstabilität.Makroökonomische und globale Einflüsse
Globale Zusammenhänge
Der Exportrückgang ist auch Folge weltweiter Unsicherheiten, geopolitischer Spannungen, Währungsschwankungen und einer schwachen Konsumnachfrage bei Handelspartnern. Regulatorische Hürden und Protektionismus erschweren die Lage der Schweizer Exportindustrie ebenfalls.Protektionistische Tendenzen stellen Schweizer Unternehmen vor neue Herausforderungen.
Perspektiven und Handlungsempfehlungen für die Exportwirtschaft
Strategische Optionen
Die Diversifikation internationaler Absatzmärkte, Investitionen in Innovationen und Forschung sowie eine flexiblere Organisation der Lieferketten können helfen, die Abhängigkeit von einzelnen Regionen zu mindern. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Staat, Branchenverbänden und Unternehmen ist essenziell, um die Exportstärke zu erhalten.Fazit: Weichenstellung für die Schweizer Exportwirtschaft
Die rückläufigen Exporte im Mai 2025 markieren einen Wendepunkt: Strukturelle Anpassungen und innovative Strategien werden für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz immer wichtiger. Mit gezielten Massnahmen und einer offenen Handelspolitik kann die Wirtschaft auf die Herausforderungen reagieren und neue Wachstumsperspektiven erschliessen.