Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und den USA erleben derzeit einen historischen Einschnitt: Trotz intensiver Diplomatie konnte keine Einigung über drohende amerikanische Strafzölle erzielt werden. Was bedeuten die ab 7. August 2025 geltenden 39-Prozent-Zölle für Schweizer Unternehmen und die bilateralen Beziehungen genau? Dieser Beitrag analysiert Ursachen, Auswirkungen und denkbare Reaktionsmöglichkeiten im neuen wirtschaftspolitischen Umfeld.
Angekündigte Strafzölle, gescheiterte Verhandlungen und die Herausforderungen für Schweizer Exporteure
Handelsstreit Schweiz–USA: Die Folgen der neuen US-Zölle für die Schweizer Wirtschaft

US-Zölle auf Schweizer Waren: Auswirkungen, Hintergründe und Ausblick

 
Hintergrund des Handelskonflikts
Die USA haben unter der neuen Administration einen konfrontativen Kurs in der Handelspolitik eingeschlagen. Ziel ist vorrangig, das Handelsdefizit zu verringern – insbesondere gegenüber Ländern wie der Schweiz. Bereits seit Anfang 2025 verfolgt Washington die Strategie, mit umfassenden Zollerhöhungen ausländische Exporte zu verteuern. Für Schweizer Ausfuhren in die Vereinigten Staaten bedeutet dies eine erhebliche Belastung, da die 31-Prozent-Zölle nach Ablauf wiederholter Fristverlängerungen nun in Kraft treten. Nun sind es gar 39% geworden. Das zeigt, wie willkürlich Massnahmen getroffen werden. Nur wenige andere Länder wurden mit einem höheren Zoll belegt als die Schweiz: Syrien (41%), Laos, Myanmar (40%). 
Kernpunkte der neuen US-Zölle
Schweizer Schwerpunktbranchen und Exportgutstruktur
Die Exportwirtschaft der Schweiz ist international stark aufgestellt. Besonders betroffen sind die Pharmaindustrie, Maschinen- und Anlagenbau sowie die Uhrenbranche. Pharmazeutische Produkte und Präzisionsgüter machen einen signifikanten Anteil des Handelsvolumens mit den USA aus und geraten durch allenfalls neuen Zölle unter erheblichen Margendruck.
Politische Verhandlungen und diplomatische Dynamik
Trotz intensiver Konsultationen der Schweiz mit den USA, etwa durch Delegationsreisen und offizielle Stellungnahmen von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, kam es zu keiner Einigung. Während die USA an der Handelsbilanz festhalten, will die Schweiz ihre exportorientierten Industrien schützen. Die diplomatische Agenda bleibt weiterhin geprägt durch Konsultationen mit betroffenen Branchen und bilaterale Gesprächsformate.
Betroffene Unternehmen und strategische Reaktionen
Vor allem Firmen aus Pharmazie, Maschinenbau und Konsumgüter evaluieren derzeit ihre Optionen: Produktionsverlagerungen in die USA, Anpassung der Lieferketten, neue Absatzmärkte. Kurzfristig bleibt die Strategie meist defensiv. Teilweise wird geprüft, durch einen US-Anteil an der Wertschöpfung (mindestens 20%), die Zusatzbelastung zu umgehen.
Makroökonomische Auswirkungen auf die Schweiz
Schätzungen erwarten mittelfristig Umsatzeinbussen in Milliardenhöhe, falls der Export in die USA stagniert oder rückläufig wird.
Negative Effekte auf Beschäftigung, Investitionen und Innovationskraft sind möglich. Handelsströme könnten zugunsten von Drittstaaten-Lieferanten umgelenkt werden und die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich schwächen.
Globale Handelsdynamik und die Rolle der Schweiz
Die USA–Schweiz-Situation steht exemplarisch für einen weltweiten Anstieg von Protektionismus und Wirtschaftsnationalismus. Die Abkehr von multilateralen Handelslösungen und der Trend zu bilateralen Machtspielen stellen für die schweizerische Wirtschaft, die auf offene Märkte baut, eine schwerwiegende Herausforderung dar.
Neue Partnerschaften und diplomatische Initiativen sind zentrale Auswege.
Ausblick: Handlungsoptionen für Politik und Wirtschaft
Die kommenden Monate werden zeigen, ob gezielte Diplomatie branchenspezifische Erleichterungen bringt. Parallel gewinnt die Diversifizierung der Absatzmärkte sowie Innovation und Fördermassnahmen für betroffene Sektoren an Bedeutung. Die Politik entwickelt entlastende Binnenmassnahmen und bleibt im Dialog mit internationalen Partnern.
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Fazit und Perspektiven
Die Einführung hoher US-Zölle auf Schweizer Exporte markiert einen Einschnitt für die Schweizer Wirtschaft und die bilateralen Beziehungen. Flexibilität im Unternehmenssektor, innovative Lösungen und eine aktive Aussenwirtschaftspolitik sind jetzt entscheidend, um die Auswirkungen abzufedern. Gleichzeitig unterstreicht der Fall die zunehmende Unsicherheit im internationalen Handel – und die Notwendigkeit strategischer Diversifizierung.

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