Zum 29. September 2025 führt Kanada erstmals eine bundesweite Meldepflicht für Kunststoffhersteller, -importeure und Markeninhaber ein. Ziel ist mehr Transparenz entlang der gesamten Plastik-Wertschöpfungskette sowie die konsequente Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft. Dieser Beitrag beleuchtet, wie das neue Federal Plastics Registry funktioniert und welche Folgen es für Unternehmen und Nachhaltigkeit hat.
Neue Meldepflichten für Unternehmen: Was die Einführung des Federal Plastics Registry für Industrie und Umweltschutz bedeutet
Kanadas Vorreiterrolle gegen Plastikmüll: Das Bundesweite Plastikregister startet 2025
Federal Plastics Registry Kanada
Hintergrund: Die Motivation Kanadas zur Plastikreduktion
Kanada produziert jährlich über 3 Millionen Tonnen Plastikabfälle, von denen bisher nur ein Bruchteil recycelt wird.Inakzeptable Auswirkungen von Mikroplastik auf Ökosysteme und wirtschaftliche Verluste haben die Regierung zum entschlossenen Handeln gezwungen. ZPWA verfolgt ambitionierte Ziele: datenbasiertes Monitoring, Innovationen für Reduktion und Wiederverwertung. Das neue Bundesregister bildet das Rückgrat, da bislang erhebliche Lücken in der Erfassung und Koordination bestanden.
Was ist das Federal Plastics Registry?
Definition & Zielsetzung
Das Federal Plastics Registry (FPR) ist eine zentrale Plattform zur verpflichtenden Meldung von Kunststoffdaten. Es vereint Informationen über Produktion, Import, Vertrieb und Abfallmanagement, und liefert erstmals belastbare Daten zu Kreisläufen, Mengen und Entsorgungswegen. Das Register unterstützt faktenbasierte politische und regulatorische Entscheidungen.Wen betrifft die Meldepflicht?
Meldepflichtig sind Hersteller, Importeure, Eigenmarkeninhaber und Franchisegeber von Verpackungen und Kunststoffen, unabhängig von Unternehmensgrösse, sofern Schwellenwerte überschritten werden. Die Verantwortung bleibt beim Primärproduzenten bzw. Inverkehrbringer. Erfasst werden sämtliche Wirtschaftssektoren wie Industrie, Handel, Bau, Textilien und Elektronik.Vermittler dürfen ebenfalls melden, doch die Endverantwortung bleibt klar definiert.
Pflichten und Fristen: Was müssen Unternehmen melden?
Zu melden sind jährlich Mengen- und Produktinformationen zu sämtlichen hergestellten, importierten oder vertriebenen Kunststoffen inkl. Art und Menge, Verpackungsarten, Einweg- und Mehrwegprodukte, Textilien, Geräte und Bauprodukte. Hinzu kommen Daten zu Sammlung, Wiederverwendung, Recycling, Kompostierung, Energieverwertung und Deponierung. Erste Frist: 29. September 2025 für Daten 2024. Empfindliche Sanktionen folgen bei Versäumnis oder Falschmeldung nach dem Umweltschutzgesetz.Technische Meldeprozesse und Datenanforderungen
Registrierung & Berichtspflichten
Anmeldung der Unternehmen erfolgt elektronisch über das zentrale Portal des Umweltministeriums. Angefordert werden Firmendaten, Ansprechpartner, präzise Mengen je Kunststoffart. FPR-Formate orientieren sich an internationalen Vorgaben und werden laufend präzisiert. Unternehmen müssen nachvollziehbare Methoden der Berechnung und Dokumentation etablieren und die Komplexität der Lieferketten bewältigen.Verbindung zu Extended Producer Responsibility und anderen Regelwerken
Viele Provinzen Kanadas haben EPR-Programme für Rücknahme und Verwertung von Produkten eingeführt.Das FPR harmonisiert landesweit Definitionen und Berechnungsgrundlagen, deckt zudem bislang nicht regulierte Produktbereiche ab. Daraus ergeben sich neue strategische Steuerungs- und Planungsmöglichkeiten und einheitliche Evidenz.
Chancen und Herausforderungen für Unternehmen
Unternehmen müssen Verwaltungsprozesse und interne Datenflüsse überarbeiten. Das FPR eröffnet Innovationen, erleichtert Stoffkreislaufschliessung und ermöglicht Kostenreduktion durch effizientes Recycling. Teilnahmen an Pilotprojekten und Plattformen für Nachverfolgbarkeit gewinnen an Relevanz. Proaktive Transparenz bietet nachhaltige Wettbewerbs- und Risikominimierungsvorteile.Konsequenzen für Ressourcenmanagement, Kreislaufwirtschaft und Politik
Das Register ermöglicht erstmals identifizierbare Lenkung fehlgeleiteter Stoffströme und bedarfsorientierte politische Interventionen.Es fördert die Kreislaufwirtschaft, dient der Umsetzung nationaler & internationaler Nachhaltigkeitsziele, ermöglicht Effizienzsteigerung und fördert Innovationen zur Plastikreduktion.
Kunststoff-Kreislauf Kanadas – Mengenüberblick (fiktives Beispiel)
Perspektiven einer nachhaltigen Kunststoffwirtschaft
Mit dem Federal Plastics Registry setzt Kanada einen wichtigen Meilenstein für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz. Einheitliche Datenüberwachung schafft die Voraussetzung für effektive politische Lösungen und fördert Transparenz. Unternehmen sind gefordert, frühzeitig Anpassungen vorzunehmen, um Risiken zu minimieren und Chancen für Innovationen im nachhaltigen Wirtschaften zu nutzen.