Thailand beendet ab 2025 die bisherige Zollbefreiung für geringwertige Importe und folgt damit einem internationalen Trend. Ab sofort müssen auch Online-Bestellungen mit niedrigen Warenwerten Importzölle sowie Mehrwertsteuer zahlen. Dieser Schritt betrifft Händler, Plattformen und Konsumenten gleichermassen und soll die Wettbewerbsbedingungen für einheimische Unternehmen verbessern.
Warum Thailand Importsteuern auf Kleinsendungen einführt und was das für E-Commerce, Händler und Verbraucher bedeutet
Importzölle auf Billigwaren: Thailands neue Regelung für Online-Shopping ab 2025
Importzölle auf Billigwaren: Thailands neue Regelung für Online-Shopping ab 2025 - bzw Wegfall Zollfreigrenze
Hintergrund: Globale Entwicklung weg von Zollbefreiungen
Immer mehr Regierungen weltweit schaffen Zollfreigrenzen für geringwertige Warensendungen ab. Ziel ist es, nationale Unternehmen gegenüber meist asiatischen Online-Anbietern wettbewerbsfähiger zu machen. Länder wie die USA, Australien, China und die EU haben vergleichbare Regelungen zuletzt verschärft. In Thailand waren bisher Importe unter 1.500 Baht von Zoll- sowie Mehrwertsteuer befreit – ein Vorteil für ausländische Händler, der die Konkurrenzfähigkeit lokaler Anbieter massiv schwächte.Neue Gesetzeslage: Was genau ändert sich ab Januar 2025?
Bereits seit Juli 2024 erhebt Thailand auf geringwertige Online-Bestellungen Mehrwertsteuer an der Grenze.Ab Januar 2025 entfällt die bisherige Zollbefreiung: Ab dem ersten Baht wird Importzoll sowie die 7% Mehrwertsteuer auf alle online bestellten Waren aus dem Ausland fällig, unabhängig vom Warenwert.
- Alle beliebten Plattformen wie Shopee, Lazada oder TikTok-Shop sind betroffen.
- Anbieter müssen Wert und Tarifnummer jeder Sendung korrekt angeben.
- Automatisierte Verzollung soll Verzögerungen bei der Freigabe verhindern.
Hintergrund und Motive der thailändischen Regierung
Hauptgrund für die Änderung ist die Abkehr von unfairer Konkurrenz für lokale Produzenten. Die Regierung kalkuliert Einnahmensteigerungen von bis zu 3 Milliarden Baht jährlich und will ausserdem Schlupflöcher beim Import günstiger Waren schliessen. Zugleich sollen einheitliche Wettbewerbsbedingungen entstehen und der Staat von höheren Steuereinnahmen profitieren.Auswirkungen auf Händler, Plattformen und Endverbraucher
Die Mehrbelastung durch Abgaben wird die Preisstruktur des Onlinehandels verändern. Besonders Plattformen werden verpflichtet, die Importabgaben vorab beim Zahlungsprozess zu berechnen und an den Staat abzuführen.
- Käufer profitieren von höherer Preistransparenz und vermeiden nachträgliche Abgaben und Verzögerungen beim Zoll.
- Händler, die viel nach Thailand liefern, müssen digitale Zollprozesse etablieren und exakte Dokumentation gewährleisten.
- Kleine und mittlere Importeure spüren den Anstieg des administrativen Aufwands.
Vorteile für staatliche Kontrolle und lokale Betriebe
Neben mehr öffentlichen Einnahmen fördert die Initiative eine bessere Qualitätssicherung. Kontrollsysteme sollen illegale und mangelhafte Produkte schon beim Import erkennen.Die Zusammenarbeit mit Plattformen und neue, automatisierte Systeme machen die Überprüfung effizienter.
- Modernisierung der Exportabwicklung, z.B. schnellere Rückerstattung von Exportsteuern
- Vereinfachungen für Zwischentransporte
Empfohlene Massnahmen: So sollten Unternehmen und Händler reagieren
Unternehmen sollten ihre Zollprozesse prüfen und digitalisieren. Automatisierte Lösungen reduzieren administrativen Aufwand bei steigendem Importvolumen.- Korrekte Tarif-Klassifizierung und transparente Preisdarstellung werden zum Wettbewerbsfaktor.
- Kleinere Händler sollten auf Experten zurückgreifen oder spezialisierte Dienstleister einbinden.
Blick in die Zukunft: Ein Paradigmenwechsel im internationalen Handel
Die Aufhebung der Low-Value-Goods-Freigrenze stellt auch in Thailand einen Wendepunkt dar. Plattformen, Lieferanten und Logistiker müssen sich auf wachsende Regulierung und neue Standards einstellen.Verbraucher müssen mit steigenden Preisen rechnen, während digitale Lösungen zur Zollabwicklung unentbehrlich werden. Der Trend zu Kontrolle und gerechtem Wettbewerb dürfte international weiter zunehmen.
Verteilung der Importzölle und Steueraufkommen 2025 (Schätzung)
Fazit: Neuer Standard für Fairness und Umsatz
Mit der neuen Importzoll-Regelung stellt sich Thailand an die Spitze eines globalen Trends und gleicht die Wettbewerbsbedingungen für lokale Unternehmen im Onlinehandel an. Für Importeure und Händler sind Anpassungen bei Prozessen und IT-Systemen notwendig – Konsumenten sollten Preisänderungen einkalkulieren.