Die internationale Handelslandschaft befindet sich weiterhin im Wandel: Donald Trump verhandelt eine Reihe bedeutender neuer Abkommen mit Staaten wie Vietnam, Kambodscha und Kanada. Dieser Beitrag erläutert die wichtigsten Entwicklungen, Hintergründe und möglichen Konsequenzen.
Aktueller Überblick zu Trumps Aktivitäten
Neue internationale Abkommen und Handelsentwicklungen mit Vietnam, Kambodscha, Kanada und weiteren Ländern
Handelsabkommen mit Vietnam: Neuer Rahmen für beiderseitigen Zugang
Im Oktober 2025 haben sich die USA und Vietnam auf ein Rahmenabkommen (kein vollständiger Vertrag) geeinigt, das beiderseitigen fairen und ausgeglichenen Handel anstrebt. Vietnam gewährt amerikanischen Exporteuren verbesserten Marktzugang und beseitigt fast alle Zölle, insbesondere auf landwirtschaftliche und industrielle Produkte. Die USA behalten für Importe aus Vietnam einen 20-Prozent-Tarif bei, bieten jedoch gewissen Produkten Nullzölle, was für ausgewählte Branchen Vorteile schafft.
Hintergrund und Details des Abkommens
Vietnam profitiert durch nahezu zollfreien Zugang zum US-Markt für eine Vielzahl von Gütern und erhöht dadurch seine Attraktivität als Investitionsstandort. Die US-Zölle von 20 % betreffen weiterhin vietnamesische Waren, mit Ausnahmen für definierte Produktgruppen, für die ein Nullsatz gilt. Die Verhandlungsdynamik zeigte, dass Vietnam einen geringeren US-Zollsatz erwartet hatte. Das Abkommen wurde durch eine Reihe von Ministerverhandlungen und präsidiale Anordnungen vorbereitet.Bilateraler Handelsumsatz: 126,4 Mrd. USD (Stand September 2025).Kanada und die USA: Stabilisierung und Erweiterung der Zusammenarbeit
Aktuelle Entwicklungen zeigen eine Festigung der wirtschaftlichen Beziehungen mit Kanada. Die Trump-Administration setzt auf Nachverhandlungen bestehender Verträge, im Raum stehen plus 10% - die Beziehung wird aktuell durch Druck- und Drohszenarien geprägt. Kernziele: Marktzugang, Schutz für inländische Arbeitsplätze, Sicherheitsinteressen und neue Felder wie Energiesicherheit und Digitalwirtschaft.
Diskrete Verhandlungen und neue Themenfelder
Die Gespräche erfolgen diskret, dennoch bestimmt die Erweiterung um innovative Themen – etwa im Kontext erneuerbarer Energien und digitaler Infrastruktur – die neue Marschrichtung. Die strategische Bedeutung Kanadas als US-Wirtschaftspartner bleibt hoch. Offene Fragen: Gibt es verbindliche Verhandlungen über neue Abkommen oder lediglich Drohungen/Zoll-Androhungen seitens der USA? Wie wird Kanada konkret reagieren und welche Massnahmen sind geplant, um seine Interessen zu schützen?Neue Partnerschaften im asiatisch-pazifischen Raum
Trump war beim Association of Southeast Asian Nations (ASEAN)-Gipfel in Kuala Lumpur teil und dort wurden Handels- und Mineralien-Abkommen (keine vollständige Verträge) mit u. a. Kambodscha, Malaysia, Thailand und Vietnam unterzeichnet. Die Abkommen beinhalten Verpflichtungen wie: Verringerung von Zöllen, Lockerungen von Nichtzoll-Barrieren, Kooperation bei kritischen Mineralienversorgung, Handelssicherheit und Marktzugang. Zusätzlich wurde eine gemeinsame Vereinbarung zwischen Kambodscha und Thailand über die Beilegung eines Grenzkonflikts unter Mitwirkung von Trump unterzeichnet.
Diese Schritte deuten darauf hin, dass die USA durch Trump gezielt wirtschaftliche und strategische Partnerschaften in Südostasien ausbauen möchten – insbesondere zur Diversifizierung von Lieferketten und Verarbeitung kritischer Rohstoffe sowie zur Stärkung des US-Exports. Gleichzeitig wird damit Chinas Einfluss in der Region adressiert (als indirekter Gegner). Die Umsetzung hängt aber von den nationalen Verfahren in den Partnerländern ab; einige Abkommen sind Rahmenvereinbarungen (nicht voll bindend).Sondierungen für Abkommen mit Kambodscha belegen die Erweiterung der US-Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum. Fokus: Markterschliessung, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Investitionsschutz. Kurzfristig werden Pilotprojekte in Textilwirtschaft und Maschinenbau erwartet.
Pilotprojekte und Investitionsförderung
Der Glasfasertextil-Sektor und die Industriegüterfertigung gelten als erste Bereiche für Investitionsprojekte, um nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen zu initiieren. Menschenrechtsdialoge werden parallel geführt, stehen aber noch am Anfang.| Land / Partei | Instrument | Status | Kernelemente | Datum (lokal) | Quelle |
|---|---|---|---|---|---|
| Malaysia | Handelsabkommen + Kritische-Mineralien-Pakt | Unterzeichnet | Erweiterter Marktzugang; Zusammenarbeit zu Exportkontrollen, Investitionsprüfungen und Lieferketten kritischer Rohstoffe | 26. Okt 2025 | Bloomberg, POLITICO, Reuters |
| Kambodscha | Handelsabkommen | Unterzeichnet | Erweiterter US-Marktzugang; Kooperation bei Durchsetzung gegen Umgehung von Zöllen/Nichtzollhemmnissen | 26. Okt 2025 | POLITICO, Reuters |
| Thailand | Kritische-Mineralien-Kooperation (Handels-/Industrie-Rahmen) | Rahmen/Absichtserklärung | Rolle in US-Lieferketten für kritische Rohstoffe; Perspektive auf Zollsenkungen für ausgewählte Güter | 26. Okt 2025 | Reuters, CNA |
| Vietnam | Handels-Rahmen | Details veröffentlicht; kein endgültiger Vertrag | Weiterentwicklung eines US-VN-Rahmens; vorsichtige Formulierungen wegen Balance zwischen USA und China | 26.–27. Okt 2025 | Bloomberg, POLITICO |
| Thailand ↔ Kambodscha | Erweiterter Waffenstillstand (Friedensabkommen) | Unterzeichnet | Rückzug schwerer Waffen, Freilassung von Gefangenen, Minenräum-Kooperation; ASEAN-Beobachtermission | 26. Okt 2025 | Reuters |
| Kanada | — | Kein neues Abkommen; erhöhte Spannungen | Carney betont regelbasierten Handel; Trump droht mit neuen Zöllen und setzt Gespräche aus | 26. Okt 2025 | Canadian Press via NortheastNow, The Edge Malaysia |
Massnahmenpaket: Präsidentielle Dekrete und wirtschaftspolitische Weichenstellung
Über 200 präsidentielle Verfügungen (Executive Orders) im Jahr 2025 unterstreichen die Priorität der Handelspolitik in Trumps Amtszeit. Diese Verordnungen formen die Grundlage neuer Handelsbestimmungen mit Sanktions- und Fördermechanismen und setzen nationale Interessen ins Zentrum internationaler Vereinbarungen.Pragmatischer Ansatz der Administration
Die Executive Orders ermöglichen schnelle Anpassungen nationaler Gesetzgebung an die Dynamik internationaler Handelsbeziehungen. So wird unmittelbare Handlungsfähigkeit gesichert.Globale Reaktionen und wirtschaftliche Implikationen
Trumps Handelsreformen lösen weltweit Kontroversen aus. Befürworter sehen Chancen für US-Unternehmen und Beschäftigte, Gegner kritisieren Protektionismus und befürchten Handelskonflikte.
Wirkung auf Lieferketten, Investitionen und Märkte
Direkte Effekte betreffen die Transformation globaler Lieferketten und Investitionsströme. Auch das Vertrauen in multilaterale Institutionen steht im Mittelpunkt künftiger Analysen. Quellen: https://www.federalregister.gov/presidential-documents/executive-orders/donald-trump/2025 - https://ustr.gov/about/policy-offices/press-office/fact-sheets/2025/october/fact-sheet-united-states-and-viet-nam-reach-framework-agreement-reciprocal-fair-and-balanced-tradeFazit und Ausblick
Trumps neue Handelsabkommen und die Anpassung der US-Handelspolitik markieren einen bedeutenden Einschnitt im internationalen Wirtschaftssystem. Ihre konkreten Auswirkungen werden sich in den kommenden Monaten zeigen, doch eines ist klar: Die globale Ordnung steht erneut vor einer Prüfung ihrer Anpassungsfähigkeit.