Am 23. Juni 2025 besiegelten Malaysia und die EFTA-Staaten in Tromsø ein umfassendes Wirtschafts- und Handelsabkommen. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, Zölle abzubauen, Märkte zu öffnen und den Austausch von Investitionen, Waren und Dienstleistungen zu fördern. Der Vertrag stellt einen Meilenstein für die wirtschaftliche Zusammenarbeit dar, insbesondere vor dem Hintergrund aktueller globaler Spannungen im Welthandel.
Das neue Wirtschaftsabkommen eröffnet Chancen und Herausforderungen für Handel, Investitionen und nachhaltige Entwicklung
Wirtschaftspartnerschaft Malaysia–EFTA: Brücke zwischen Südostasien und Europa
Hintergrund der EFTA-Malaysia Kooperation
Malaysia ist einer der wichtigsten Handelspartner der EFTA in Südostasien. Das Handelsvolumen mit der Schweiz lag 2024 bei mehr als 1,4 Milliarden CHF. Die EFTA umfasst die Länder Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island und ist seit langem bemüht, ihre Beziehungen zu asiatischen Wachstumsmärkten zu vertiefen. Mit dem Abschluss des MEEPA positionieren sich beide Seiten strategisch für eine nachhaltige und offene Handelszukunft.
Umfang und Inhalte des Abkommens
MEEPA
Das Wirtschaftsabkommen deckt ein breites Spektrum ab: Handel mit Waren und Dienstleistungen, Investitionen, Zugang zu öffentlichen Beschaffungsmärkten, Schutz geistigen Eigentums sowie Regelungen zu Wettbewerb, Zollabwicklung und nachhaltiger Entwicklung. Bemerkenswert ist der erstmalige Zugang zu Malaysias öffentlichen Ausschreibungen für EFTA-Unternehmen. Klare und transparente Regeln sollen den Handel vereinfachen und für Rechtssicherheit sorgen.Wegfall von Zöllen und vereinfachte Handelsprozesse
Zollabbau & Prozessoptimierung
Ein Kernziel des Abkommens ist der schrittweise und nahezu vollständige Abbau von Zöllen auf Industriegüter. Damit werden Schweizer und Liechtensteiner Exporteure besonders profitieren, da sie deutlich wettbewerbsfähiger auf dem malaysischen Markt auftreten können. Zudem werden Handelsprozesse durch standardisierte Ursprungsregeln, schnellere Verfahren und digitale Dokumentationswege effizienter gestaltet.Investitionsförderung und rechtliche Sicherheit
Das MEEPA stärkt nicht nur den Warenverkehr, sondern auch Investitionen. Unternehmen erhalten verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen und Schutz vor willkürlichen Eingriffen, was die Planungssicherheit erhöht. Investitionsschutzabkommen und Schiedsvereinbarungen sind integraler Bestandteil und fördern ein vertrauensvolles wirtschaftliches Miteinander.
Öffentliche Beschaffungen und neue Marktzugänge
Ă–ffentliche Ausschreibungen
Mit der Öffnung der öffentlichen Beschaffungsmärkte entstehen für EFTA-Unternehmen neue Geschäftsmöglichkeiten, insbesondere in Bereichen wie Infrastruktur und Gesundheitswesen. Malaysia profitiert im Gegenzug von Know-how-Transfer und internationalen Standards, wodurch ein wechselseitiger Innovations- und Qualitätsimpuls entsteht.Regelungen zu Wettbewerb und geistigem Eigentum
Die Vereinbarung enthält fortschrittliche Bestimmungen zum Schutz geistigen Eigentums – ein bedeutender Aspekt für exportorientierte und innovative Branchen. Zugleich verpflichten sich beide Seiten zu einem fairen und transparenten Wettbewerbsumfeld, um Monopolstellungen und Wettbewerbsverzerrungen entgegenzuwirken.
Nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit
Nachhaltigkeit im Fokus
Das Abkommen integriert Nachhaltigkeit als zentrales Anliegen. Neben wirtschaftlicher Kooperation werden Umwelt- und Sozialstandards, Klimaschutz und die Förderung nachhaltiger Lieferketten verbindlich geregelt. So soll gewährleistet werden, dass das Wachstum beider Partner nicht auf Kosten von Umwelt oder Gesellschaft geht.Ausblick: Chancen, Risiken und nächste Schritte
Nächste Schritte
Die Partnerschaft bietet vielfältige Chancen für Unternehmen und Investoren. Herausforderungen bleiben: Unternehmen müssen sich mit den neuen Regeln vertraut machen, um davon zu profitieren. Wir unterstützen Sie dabei.Fazit: Ein Signal für offene Märkte in schwierigen Zeiten
Das MEEPA steht für Engagement in multilateraler Zusammenarbeit und setzt ein klares Zeichen gegen Protektionismus. Durch den Ausbau des Handels, neue Investitionschancen und strenge Nachhaltigkeitsregeln können beide Seiten profitieren. Entscheidend bleibt die konsequente Umsetzung, um wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Ziele zu vereinen.