Mit der neuen Verordnung modernisiert die EU das Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) grundlegend. Die geänderten Vorschriften, beschlossen vom Europäischen Parlament im Frühjahr 2025, bringen Erleichterungen und mehr Flexibilität für betroffene Unternehmen. Dieser Beitrag analysiert die wichtigsten Änderungen sowie deren konkrete Auswirkungen für die Praxis.
Wichtige Änderungen bei Schwellenwerten, Zertifikaten und Flexibilität für Importeure von CO₂-intensiven Produkten
Omnibus-Verordnung 2025: Die neuen CBAM-Regeln und was sie für Unternehmen bedeuten
CBAM Update September 2025: Die neuen Regeln und ihre Unternehmensrelevanz
CBAM: Rechtlicher Hintergrund und Ziele
Das CBAM ist ein zentrales Element der EU-Klimapolitik. Ziel ist es, für CO₂-intensive Produkte aus Drittstaaten die gleichen Wettbewerbsbedingungen wie für europäische Hersteller zu schaffen und Carbon Leakage zu vermeiden.Die neue Verordnung vereinfacht und passt CBAM an, um den administrativen Aufwand zu minimieren und Rechtssicherheit für Unternehmen zu erhöhen. Sie verfolgt ambitionierte Klimaziele und beseitigt Bürokratie für Importeure.
Neuer Schwellenwert: Wer ist noch von CBAM betroffen?
Bisherige Wertgrenzen werden abgelöst und an die für 2028 geplanten EU-Zollreformen angepasst. Die Regelung sorgt dafür, dass 99 % der CBAM-bezogenen Emissionen weiterhin erfasst werden, ohne Kleinstimporteure unnötig zu belasten.Importe von Wasserstoff und Elektrizität sind weiterhin ausgenommen und unterliegen separaten Bestimmungen.
Zertifikatskauf verschoben, aber rückwirkend: Was Unternehmen wissen müssen
Diese Massnahme verschafft vorübergehend mehr Liquidität, senkt aber die Kosten langfristig nicht. Die Vorgaben gelten unmittelbar in allen Mitgliedstaaten.Unternehmen sollten dies in ihre Liquiditätsplanung und Berichterstattung rechtzeitig integrieren.
Flexiblere Zertifikatshaltequoten und neue CBAM-Fristen
Emissionsdaten können strategischer erhoben und bestätigt werden, wodurch der organisatorische Druck sinkt.
Abzug von CO₂-Preisen und neue Vertretungsmöglichkeiten
Unternehmen dürfen einen CBAM-Vertreter benennen, der eigenständig die CBAM-Pflichten koordiniert und Outsourcing erleichtert.
Wie Unternehmen von den neuen CBAM-Regeln profitieren können
Unternehmen können gezielt Lieferketten anpassen, Dokumentationsprozesse optimieren und Abzugspotenzial bei CO₂-Preisen ausschöpfen.Wichtig bleibt ein rechtzeitiges Monitoring der EU-Vorgaben sowie die Analyse des Importvolumens im Hinblick auf den Schwellenwert. Für komplexe Lieferketten empfiehlt sich die Einbindung spezialisierter CBAM-Vertreter zur Sicherstellung der Regelkonformität und Kostenkontrolle. Lesen Sie auch unsere Übersicht zu weiteren Verordnungen der EU, aktuellster Stand. Weitere Informationen: EU-Kommission: CBAM
Fazit: CBAM als Balance zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit
Die Omnibus-Verordnung 2025 bringt eine praxistauglichere Handhabung des CBAM. Mit dem neuen Schwellenwert, verschobener Kostenlast, erweiterten Abzugsmöglichkeiten von CO₂-Preisen und mehr Spielraum für Unternehmen wird sowohl der Klimaschutz gestärkt als auch die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit europäischer Betriebe verbessert.