China hat 2024 und 2025 sein Exportkontrollregime erheblich verschärft. Neben erweiterten Listen genehmigungspflichtiger Güter müssen nun auch internationale Unternehmen, darunter viele Schweizer Firmen, strengere Sorgfaltspflichten und Compliance-Auflagen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einhalten. Dieser Artikel beleuchtet, wie die neuen Regelungen globalen Handel verändern und welche konkreten Schritte jetzt notwendig sind.
Warum Schweizer Firmen jetzt auf strengere Vorgaben und komplexe Lieferketten achten müssen
Chinas verschärfte Exportkontrollen: Neue Anforderungen und Risiken für internationale Unternehmen
Chinas neue Exportkontrolle: Herausforderungen & Strategien für Unternehmen
Die Entwicklung der Exportkontrolle in China
Exportkontrolle in China
Chinas Exportkontrollsystem hat sich in den letzten Jahren von sporadischen Einzelregelungen zu einem umfassenden, international wirksamen Kontrollregime gewandelt. Seit Juli 2023 werden zunehmend strategisch relevante Rohstoffe wie Gallium, Germanium, Grafit und Antimon reguliert. Im Februar 2025 folgten weitere Materialien wie Wolfram, Tellur, Bismut, Indium und Molybdän, deren Ausfuhr nun genehmigungspflichtig ist. Diese Massnahmen reagieren auf geopolitische Entwicklungen sowie auf internationale Reaktionen, etwa Zollerhöhungen der USA, und zeigen Chinas wachsende Kontrolle über globale Rohstoffströme.
Neue Compliance-Anforderungen für Unternehmen
Compliance und Dual-Use
Mit aktuellen Reformen sind Unternehmen verpflichtet, detaillierte Auskünfte zu Empfängern, Endverwendungen und Lieferwegen zu geben. Die neuen Vorschriften verlangen, dass Exporteure von Dual-Use-Gütern verstärkte Dokumentationspflichten erfüllen. Besonders betroffen sind Schweizer Unternehmen mit chinesischen Partnern oder eigenen Standorten in China. Schon indirekter Kontakt – etwa als Zulieferer eines Dritten – kann Compliance-Risiken bergen.Betroffene Produktgruppen und Technologien
Kontrollierte Güter & Technologiebranchen
Die jüngsten Listen betreffen insbesondere Dual-Use-Güter. Neben Metallen wie Gallium, Germanium, Wolfram und Indium sind auch fortschrittliche Technologien, elektronische Bauteile und Spezialchemikalien eingeschlossen. Besonders betroffen sind Halbleiterfertigung, Batterieproduktion, Photovoltaik, Rüstung sowie Hightech-Maschinenbau.Genehmigungsprozesse: Dauer, Hürden und Risiken
Genehmigung und Risiken
Die neuen Genehmigungsprozesse können mehrere Monate dauern. Die Prüfung von Endverwendung und Lieferwegen erfordert umfassende Dokumentation. Kritisch sind detaillierte Kontrolllisten sowie die Offenlegung aller beteiligten Akteure entlang der Versorgungskette. Fehlerhafte Angaben können zu Ablehnungen, Verzögerungen oder Sanktionen führen.
Lieferkettenmanagement und Risikoanalyse
Sanktionen und Strafmassnahmen bei Verstössen
Strategien zur Anpassung für Schweizer Unternehmen
Handlungsempfehlungen & Prävention
Schweizer Firmen sollten Compliance-Prozesse regelmässig prüfen und Mitarbeitende schulen. Diversifizierung der Märkte kann Abhängigkeiten mindern.
Globale Auswirkungen und geopolitische Hintergründe
Die Verschärfung der chinesischen Exportkontrollen ist Ausdruck eines Trends zur De-Globalisierung und technologischem Wettbewerb zwischen China, den USA und der EU. Lieferengpässe bei kritischen Rohstoffen können globale Wertschöpfungsketten destabilisieren. China versucht gleichzeitig, internationale Standards für Exportkontrolle zu setzen.
Interaktive Statistik: Hauptexportländer für kritische Rohstoffe aus China
Die jüngsten Verschärfungen der chinesischen Exportkontrolle betreffen nicht nur den Transfer sensibler Rohstoffe und Technologien, sondern stellen auch europäische Unternehmen vor neue rechtliche und praktische Herausforderungen. Unternehmen sollten ihre Compliance- und Lieferkettenstrategien dringend überprüfen und anpassen, um künftig rechtliche Risiken, Lieferstopps oder Strafmassnahmen zu vermeiden.