Das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) hat am 9. Oktober 2025 umfassende Ankündigungen zur Exportkontrolle veröffentlicht, welche die Kontrolle von Seltenen Erden, Batteriematerialien und weiteren kritischen Technologien deutlich verschärfen. Die neuen Regeln erfassen nicht mehr nur Rohstoffe, sondern greifen weit in globale Wertschöpfungsketten und stellen internationale Unternehmen vor neue regulatorische Herausforderungen.
Wie Pekings restriktive Massnahmen Ausfuhr, Technologie und Lieferketten weltweit neu definieren
Chinas verschärfte Exportkontrollen für Seltene Erden: Neue Restriktionen mit globaler Wirkung

Chinas verschärfte Exportkontrollen für Seltene Erden

Ausweitung der Exportkontrollen chinesischer Seltene Erden

Exportkontrolle & Lieferkette
China nimmt mit der jüngsten Verschärfung seiner Exportkontrollen eine Schlüsselposition in den internationalen Lieferketten ein. Die Massnahmen gelten für sämtliche Technologien und Anlagen, inklusive Wartung, von Abbau bis zu Verarbeitung.
Auch ausländische Unternehmen sind betroffen, sobald ihre Produkte chinesische Bestandteile enthalten. Besonders relevant ist die neue Regel, dass bei mehr als 0,1% Anteil chinesischer Seltene Erden eine Genehmigung des MOFCOM nötig ist.
Betroffen sind vor allem Branchen wie Halbleiter, Medizintechnik, Automobil und Rüstung, die auf Hochleistungsmaterialien angewiesen sind.

Neue kontrollierte Materialien und Technologien

Technologie- und Materialüberwachung
Auch superharte Materialien wie synthetisches Diamantpulver und Hochleistungs-Einkristalle unterliegen nun Kontrolle. Die Liste umfasst zudem Produktionsanlagen und spezielle Extraktions-/Rösttechnologien, innovative Batterie-Bestandteile wie Graphit-Anoden und mittlere/schwere Seltene Erden (u.a. Holmium, Erbium, Europium, Ytterbium).
Diese Stoffe sind besonders relevant für die Industrie. China sorgt für ein lückenloses Monitoring und erschwert ausländischen Unternehmen die Planungssicherheit.

Extraterritoriale Durchgriffsmöglichkeiten und Dual-Use-Problematik

Dual-Use & Compliance
Die neue Regel verpflichtet weltweit Unternehmen zu Exportgenehmigungen, wenn ihre Produkte einen minimalen Anteil chinesischer Seltene Erden enthalten. Genehmigungspflicht gilt auch für chinesische Förder- und Verarbeitungstechnologien.
Der Fokus auf Dual-Use-Güter, also zivil wie militärisch nutzbare Materialien, bildet Chinas Absicht ab, nationale Sicherheitsinteressen und Non-Proliferationsverpflichtungen zu wahren. Bei konformen Anträgen bleibt rechtmässiger Handel erlauben.

Veränderte Definitionen von Export und Kontrolle von Wissenstransfer

Wissenstransfer & Compliance
Die Exportkontrolle umfasst neben Handelsbewegungen auch Lizenzvereinbarungen, Investitionen, Ausstellungen, Forschungskooperationen, Beratungsverträge und technische Unterstützung.
Unternehmen müssen bei jeder Weitergabe von Dokumentation und Beratung strenge Compliance-Prüfungen beachten. Der Fokus auf immateriellen Gütern erschwert internationale Zusammenarbeit fürs Innovationsumfeld.

Liste unzuverlässiger ausländischer Unternehmen und geopolitische Verwerfungen

Handelsmassnahmen & Sanktionen
Mit der Aufnahme von 19 Firmen in die Liste 'unzuverlässiger Entitäten' sendet China gezielte Warnungen an internationale Akteure: Handelssanktionen, Marktbeschränkungen und zusätzliche Prüfungen drohen.
Die Eskalation antwortet auf aussenpolitischen Druck. Die USA reagierten mit drastischen Zollerhöhungen und Exportrestriktionen für kritische Hightech-Produkte.

Folgen für globale Lieferketten und internationale Unternehmen

Lieferketten & Wirtschaftliche Folgen
Europäische und amerikanische Industrie- und Technologiesektoren sind besonders betroffen. Lieferzeiten verlängern sich, Compliance-Systeme müssen neu bewertet werden, und Materialengpässe sind bereits spürbar.
Branchen mit hohem Bedarf an Lithium, Graphit, Seltene Erden etc. suchen nun Alternativen. Investitionen in neue Förderprojekte und Forschung zur Reduzierung der Abhängigkeit vom chinesischen Markt steigen.
In Deutschland hängen laut McKinsey rund eine Million Jobs direkt und bis zu vier Millionen indirekt an der rare-earth-Wertschöpfung [offizielle Zahlen].

Politische Dimension und Zukunftsausblick

Globaler Strukturwandel & Lösungsansätze
Chinas Exportstrategie balanciert zwischen wirtschaftlicher Macht und sicherheitspolitischer Rücksichtnahme. Wirtschaftliche Vorteile und geopolitischer Einfluss werden maximiert.
Rohstoffpolitik, Technologieflüsse, Handelsabkommen – künftig werden sie noch stärker von politischen Interventionen geprägt. Herausforderungen für liberale Handelsmodelle und internationale Kooperation erfordern innovative Lösungen, zum Beispiel im Lieferkettenmanagement und der Energiepolitik.

Visualisierung: Globale Marktanteile und Risiken (unverbindliche Schätzungen)

Globale Auswirkungen und notwendige Strategien
Die aktuellen Massnahmen Chinas bedeuten eine signifikante Neuausrichtung der weltweiten Rohstoffströme. Unternehmen und Staaten müssen ihre Lieferketten diversifizieren und Innovationsstrategien verstärken, um die Abhängigkeit von chinesischen Exporten zu reduzieren. Der Mechanismus bleibt ein geopolitisches Steuerungsinstrument, das Handels- und Sicherheitsfragen stärker verknüpft.

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