Die folgenden offiziellen Informationen zu den von China verhängten Antidumpingzöllen auf Polyoxymethylen-Copolymere (POM) stammen vom chinesischen Handelsministerium (Ministry of Commerce, MOFCOM):

Laut einer offiziellen Mitteilung des Ministeriums vom 18. Mai 2025 wurden nach Abschluss einer einjährigen Untersuchung endgültige Antidumpingzölle auf POM-Importe mit Ursprungsland USA, der EU, Japan und Taiwan festgelegt.

Am 19. Mai 2025 hat China Antidumpingzölle von bis zu 74,9 % auf Importe von Polyoxymethylen-Copolymeren (POM) aus den USA, der EU, Japan und Taiwan verhängt. Diese Massnahme folgt auf eine einjährige Untersuchung, die im Mai 2024 begann, nachdem die USA ihre Zölle auf chinesische Produkte wie Elektrofahrzeuge und Computerchips erheblich erhöht hatten.

Wer ist betroffen?

  • USA: Höchstsatz von 74,9 %
  • EU: 34,5 %
  • Japan: 35,5 %, mit einer Ausnahme für Asahi Kasei Corp (24,5 %)
  • Taiwan: 32,6 %, wobei Formosa Plastics (4 %) und Polyplastics Taiwan (3,8 %) niedrigere Sätze erhalten. 

Warum ist das wichtig?

POM ist ein technischer Kunststoff, der Metalle wie Kupfer und Zink ersetzen kann und in der Automobilindustrie, Elektronik, Medizintechnik und Verpackung weit verbreitet ist. Die neuen Zölle erhöhen die Importkosten erheblich und könnten bestehende Lieferketten weiter belasten, insbesondere in Branchen, die bereits unter Druck stehen.

Was bedeutet das für die Lieferketten?

  • Kostensteigerungen: Die erhöhten Zölle könnten die Produktionskosten für Unternehmen erhöhen, die auf POM angewiesen sind.
  • Lieferverzögerungen: Mögliche Umstellungen in der Beschaffung könnten zu Verzögerungen führen.
  • Suche nach Alternativen: Unternehmen könnten gezwungen sein, nach alternativen Lieferanten oder Materialien zu suchen.

Fazit & Empfehlung für Schweizer Exporteure Exporteure von betroffenen Kunststoffwaren

Die neuen Zölle Chinas auf POM-Importe sind eine direkte Reaktion auf vorherige US-Zölle und spiegeln die anhaltenden Spannungen im globalen Handel wider. Unternehmen in betroffenen Branchen sollten ihre Lieferketten und Beschaffungsstrategien überprüfen, um sich auf mögliche Auswirkungen vorzubereiten. Unsere Tipps: 

  1. Ursprungsland eindeutig dokumentieren:
    Stellen Sie sicher, dass das Ursprungsland der Ware korrekt erfasst und in den Exportdokumenten klar ausgewiesen ist.
  2. Freihandelsabkommen Schweiz–China (FHA) prüfen:
    Überprüfen Sie, ob die Voraussetzungen des FHA erfüllt sind. Ein gültiger Präferenznachweis kann zollrechtliche Vorteile bringen und unnötige Kosten vermeiden.
  3. Alternative Ursprungsnachweise vorbereiten:
    Beachten Sie, dass China je nach Warengruppe und Ursprungsland zusätzliche oder alternative Ursprungsnachweise verlangen kann.
  4. Zolltarifnummer und Materialart präzisieren:
    Vergewissern Sie sich, dass die korrekte Zolltarifnummer verwendet wird. Bei Kunststoffartikeln ist zudem die Angabe der genauen Materialart (z. B. Polyoxymethylen – POM oder andere Kunststoffe) vorteilhaft.

Quellen

https://www.plasticstoday.com/legislation-regulations/celanese-us-operations-hit-hardest-by-china-pom-tariffs

https://german.mofcom.gov.cn/sjb/index.html

Für aktuelle und offizielle Informationen empfehlen wir, die chinesische Version der MOFCOM-Website zu besuchen:

👉 http://www.mofcom.gov.cn

Dort können Sie nach relevanten Mitteilungen suchen, indem Sie Begriffe wie „聚甲醛反倾销税“ (Antidumpingzoll auf Polyoxymethylen) verwenden.

Bitte beachten Sie, dass die Informationen auf der MOFCOM-Website in der Regel auf Chinesisch veröffentlicht werden. Es kann hilfreich sein, einen lokalen Partner oder unsere Unterstützung beizuziehen.