- Hintergründe der erneuten US-Zollpolitik unter Trump
- Globale Reaktionen und Gegenzölle 2025 im Überblick
- Die Situation und Bedeutung der Schweiz im globalen Handelskonflikt
- Diplomatische Bemühungen der Schweiz im Zollstreit mit den USA
- Schweizerische Diversifikationsstrategie und neue Handelsabkommen
- Ausblick und mögliche Szenarien für die zukünftige handelspolitische Landschaft
Die im Jahr 2025 wiedererstarkte Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump basiert auf mehreren strategischen Überlegungen und gesellschaftspolitischen Hintergründen, deren Wechselwirkungen mit globalen Handelsströmen tiefgreifende Implikationen hervorrufen. Zunächst ist auf ideologischer Ebene festzuhalten, dass die neuerlichen protektionistischen Massnahmen Ausdruck einer konsequenten Fortsetzung der „America First“-Doktrin darstellen. Ziel ist es hier, mittels protektionistischer Zollinstrumente binnenwirtschaftliche Interessen der US-Industrie durchzusetzen und gleichzeitig politisch symbolkräftige Zeichen zu setzen, um spezifische Handelspartner zu Konzessionen zu drängen. Diese handelsaggressive Positionierung stellt eine Wendung zurück zur Handelspolitik aus der ersten Amtszeit Donald Trumps (2017–2021) dar, in der bilateralen Verhandlungen gegenüber multilateralen Ansätzen Vorrang eingeräumt wurde.
Konkrete wirtschaftliche Motivationen der aktuellen Zollpolitik zeigen sich insbesondere bei den Zöllen auf pharmazeutische Produkte, Halbleiterchips, kritische Mineralien und Automobile. Hier wird deutlich, dass die USA die Abhängigkeit von strategisch wichtigen Gütern ausländischer Märkte reduzieren möchten. Besonders der Fokus auf Pharmazeutika und kritische Rohstoffe dient explizit der Stärkung nationaler Produktionskapazitäten und der Verminderung aussenwirtschaftlicher Verwundbarkeit, etwa durch Lieferkettenunterbrechungen in Krisenzeiten. Durch die Berufung auf nationale Sicherheitsaspekte gemäss der Section 232 des US Trade Expansion Acts erhält die Regierung Trump eine zusätzliche Legitimation ihrer handelspolitischen Massnahmen und verdeutlicht zugleich die Einbindung sicherheitspolitischer Überlegungen in Wirtschaftsentscheidungen.
Ein weiterer wesentlicher Hintergrund für die erneuten Zollmassnahmen besteht in einer strategischen handelspolitischen Konfrontation mit China. Die Eskalation gegenseitiger Zollmassnahmen zwischen Washington und Peking seit Januar 2025 präsentiert eine deutlich verschärfte Neuauflage des US-chinesischen Handelskonflikts. Trumps Ziel ist offenbar, Druck auf China auszuüben, Zugeständnisse bei wirtschaftlich als unfair empfundenen Praktiken zu erzwingen, etwa auf den Gebieten des geistigen Eigentums, Industriesubventionen und des Technologietransfers.
Hinzu kommt die innenpolitisch motivierte Positionierung Trumps zur Sicherung der industriellen Basis in und der Schaffung von Arbeitsplätzen für die traditionelle Kernwählerschaft, vor allem im Rust Belt und anderen industriellen Regionen der USA. Zölle auf Autos, Autoteile und Stahlprodukte spielen hier eine wesentliche Rolle, doch die negativen Effekte der globalen Gegenreaktionen wirken sich auch nachteilig auf die US-Wirtschaft aus, etwa durch Verdrängungseffekte im Exportmarkt oder durch Anstieg von Importpreisen.
Diese politische Strategie dürfte kurzfristig zu erheblichen Verwerfungen im internationalen Handel führen und langfristig die ohnehin belasteten transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen sowie das multilaterale Handelssystem weiter in ihren Grundfesten erschüttern.
Die seit Januar 2025 eingeleiteten handelspolitischen Massnahmen der USA haben weltweit zu erheblichen Reaktionen geführt. Staaten und internationale Akteure ergriffen unmittelbar strategische Gegenmassnahmen, um den Druck auf Präsident Trumps Regierung zu erhöhen und einer weiteren Eskalation des transatlantischen und trans-pazifischen Handelskonflikts entgegenzuwirken. Insbesondere die europäischen Staaten, China und Kanada haben umfassende Zollmassnahmen beschlossen, die auf spezifische US-Produkte abzielen. Im folgenden Überblick werden die verschiedenen Massnahmen und ihre Implikationen eingehend dargestellt.
In Europa entschloss sich die Europäische Union (EU) bereits Anfang April 2025, die ursprünglich geplanten Gegenzölle temporär auszusetzen, um den Verhandlungen über Industriezölle und Handelshemmnisse einen Raum zur Lösung zu bieten. Trotzdem hält sich die EU deutlich sichtbar die Option weiterer handelsbezogener Gegenmassnahmen offen, sollten die USA ihre Wirtschaftspolitik der protektionistischen Abschottung fortsetzen. Dies spiegelt die EU-Strategie wider, sowohl Verhandlungsbereitschaft zu signalisieren als auch Druck aufzubauen, um langfristig stabile Rahmenbedingungen für transatlantischen Handel sicherzustellen.
Parallel dazu verhängte China rasche und substanzielle Gegenzölle, die mittlerweile bei 125% auf US-Importe liegen, nachdem die USA zuvor Zölle von 145% auf chinesische Güter eingeführt hatten. Besonders betroffene US-Produkte umfassen Agrargüter wie Sojabohnen, Weizen und Mais sowie Erdöl, Flüssigerdgas (LNG) und pharmazeutische Erzeugnisse. China kombiniert seine tariflichen Massnahmen mit nicht-tarifären Massnahmen für spezifische US-Produkte. China setzt zudem nicht-tarifäre Massnahmen ein, die spezifische US-Produkte betreffen.
Die aufgeführten Massnahmen zeigen nicht nur die grosse Bandbreite und Tiefe der globalen Reaktionen, sondern auch deren potenziell gravierende Auswirkungen auf die internationalen, stark vernetzten Wirtschaftssysteme. Insbesondere für kleine, offene Volkswirtschaften wie die Schweiz stellt der globale Trend hin zu stärkerem Protektionismus und bilateralen Handelsspannungen eine grosse Herausforderung dar.
Die Dynamik der weltweiten Handelskonflikte in diesem Jahr dominiert somit zweifellos die strategische Positionierung international ausgerichteter Unternehmen und Investoren.
Land | Massnahme | Datum |
---|---|---|
China | 125% Gegenzölle auf US-Importe, Zölle von 145% auf chinesische Güter durch die USA | ab 15. April 2025 (Zollaussetzung in der EU) |
Europäische Union | Temporäre Zollaussetzung, geplante Zölle für Lebensmittel und Konsumgüter | Aussetzung bis Juli 2025 |
Kanada | 25% Gegenzölle auf US-Waren im Wert von ca. 59,8 Mrd. US-Dollar | Abril 2025 |
Mexiko | 25% Gegenzölle auf wichtige US-Importprodukte (insbesondere Agrarwirtschaft und Konsumgüter) | 4. Februar 2025 |
Japan | Betrachtung geeigneter Massnahmen, insbesondere für Automobilimportzölle aus den USA | Ankündigung Februar 2025 |
Vor dem Hintergrund der jüngsten Eskalation in der internationalen Handelspolitik durch die Wiedereinführung umfassender US-Importzölle im Jahr 2025 steht die Schweiz als offene Volkswirtschaft besonders im Fokus der Ereignisse. Die Vereinigten Staaten haben mit sogenannten „reciprocal tariffs“ den globalen Handelskonflikt neu entfacht, wobei die Schweiz am 5. April 2025 Gebühren von insgesamt 31 Prozent auf ihre Exporte in die USA erfahren musste. Diese Zölle setzen sich zusammen aus einem allgemeinen Basis-Zollsatz von zehn Prozent sowie zusätzlichen länderspezifischen Zuschlägen. Schweizer Unternehmen, insbesondere aus Pharmaindustrie, Maschinenbau und Präzisionstechnik, welche traditionell stark in den amerikanischen Markt exportieren, erleben bereits stark negative Konsequenzen dieser Entwicklung.
Die Entscheidung der US-Regierung, erstmals auch pharmazeutische Produkte, KI-Chips sowie kritische Rohstoffe detaillierter Untersuchungen nach Section 232 des Trade Expansion Act zu unterziehen, trifft den Wirtschaftsstandort Schweiz besonders empfindlich. Schweizer Pharmaunternehmen zählen nämlich zu den wichtigsten Zulieferern des amerikanischen Gesundheitswesens. Dabei macht sich die Schweizer Pharmaindustrie nicht nur Sorgen um den unmittelbaren wirtschaftlichen Schaden hoher Strafzölle, sondern auch um langfristige Auswirkungen etwaiger Lieferkettenunterbrechungen und regulatorischer Unsicherheiten auf einem der wichtigsten Absatzmärkte.
Parallel zur Eskalation der Streitigkeiten sucht die Schweizer Regierung nach diplomatischen Lösungswegen – insbesondere durch direkte bilaterale Gespräche mit den USA. Die Teilnahme der Schweiz an einem Kreis der 15 vorrangig behandelten Handelsnationen („big 15“) zeigt dabei potenzialreiche Chancen zur Konfliktlösung auf (siehe nächstes Kapitel für weitere Details).
Für die Schweiz besteht aktuell die dringende Notwendigkeit, durch kluge strategische und diplomatische Aktionen nachhaltig Einfluss auf die drohende Eskalation zu nehmen und transatlantische sowie transkontinentale Kontakte neu zu justieren.
Statistische Daten
Sektor | Betroffene Exporte in die USA (2024, Schätzung in Milliarden CHF) | Bedeutung für die Schweiz |
---|---|---|
Pharma & Chemie | 47,6 | Hoch (wesentlicher Exportsektor) |
Maschinenbau | 11,3 | Hoch |
Uhrenindustrie | 3,8 | Mittel |
Präzisionstechnik | 2,1 | Mittel |
Genussmittel (z.B. Schokolade) | 0,9 | Gering |
Die derzeitige Eskalation verdeutlicht eindrücklich die Wichtigkeit einer adaptiven und zugleich proaktiven Schweizer Aussenwirtschaftspolitik. Angesichts des Jahres 2025 gilt es für die Schweiz nun, durch intelligente Diplomatie und aktive Diversifizierung ein tragfähiges Fundament zu schaffen, um den zunehmenden globalen protektionistischen Tendenzen wirksam entgegenzutreten.
Die Verschärfung der US-amerikanischen Handelspolitik unter Präsident Trump führte im Jahr 2025 zu bedeutenden Herausforderungen für die Schweiz. Angesichts der verkündeten US-Zölle in Höhe von insgesamt 31 Prozent auf Schweizer Produkte ist die Eidgenossenschaft in erhöhtem Masse gefordert, effektive diplomatische Strategien zu entwickeln und den wirtschaftlichen Auswirkungen entgegenzuwirken.
Ende April 2025 unternahm der Bundesrat wichtige diplomatische Schritte, um eine konstruktive Lösung im Handelsstreit zu erreichen. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin führten dazu in Washington D.C. intensive Gespräche mit hochrangigen Vertretern der US-Regierung, darunter Handelsbeauftragter Jamieson Greer und US-Finanzminister Scott Bessent. Im Kern dieser Verhandlungen stand die Absicht der US-Regierung, mit der Schweiz als einer ihrer wichtigsten fünfzehn Handelspartner („big 15“) vorrangig eine Einigung in den Zollfragen zu erzielen. Dabei wurde von beiden Seiten die Unterzeichnung einer Absichtserklärung („Letter of intent“) angekündigt, welche die zukünftigen Verhandlungsthemen definieren soll. Zwar offenbarten sich Fortschritte, insbesondere bezüglich der Möglichkeit, die druckbelasteten Zölle auf wichtige Wirtschaftssektoren wie Pharmazie und Maschinenbau langfristig abzubauen, jedoch blieben konkrete Details bislang offen, und keine definitive Entscheidung bezüglich pharmazeutischer Produkte wurde angekündigt.
Aufgrund der derzeitigen Situation sind die diplomatischen Bemühungen ebenso facettenreich wie entscheidend für die zukünftige Handelspolitik. Tabelle 1 fasst wichtige Schlüsselakteure der diplomatischen Verhandlungen und deren Zielsetzungen prägnant zusammen:
Diplomatische Akteure | Rolle / Zielsetzung | Ergebnisse (Stand: April 2025) |
---|---|---|
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, Wirtschaftsminister Guy Parmelin | Verhandlungen mit der US-Regierung zur Einigung in Zollfragen | Ankündigung einer Absichtserklärung (Letter of intent) |
Jamieson Greer, Scott Bessent | Hochrangige Vertreter der US-Regierung | Fortschritte bei Zollfragen für Pharmazie und Maschinenbau |
Zugleich verfolgt die Schweizer Delegation eine intensive Kommunikation auf handelspolitischer Ebene, um sowohl der US-Regierung als auch wichtigen US-Industrien bewusst zu machen, wie dringend eine Einigung für beide Seiten wäre. Ein zentraler Bestandteil dieser Verhandlungen sind auch Argumente auf Basis der extrem niedrigen Schweizer Industriezölle und die starke Investitionsposition Schweizer Firmen in den USA, insbesondere im Bereich Forschung & Entwicklung.
Insgesamt verdeutlichen diese diplomatischen Schritte, dass die Schweiz 2025 ihre handelspolitischen Interessen aktiv vorantreibt. Dennoch bleibt sie auf substantielle Zusagen der US-Regierung angewiesen, um ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und Schaden von wichtigen industriellen Kernbereichen abzuwenden.
Zugleich verfolgt die Schweizer Delegation eine intensive Kommunikation auf handelspolitischer Ebene, um sowohl der US-Regierung als auch wichtigen US-Industrien bewusst zu machen, wie dringend eine Einigung für beide Seiten wäre. Ein zentraler Bestandteil dieser Verhandlungen sind auch Argumente auf Basis der extrem niedrigen Schweizer Industriezölle und die starke Investitionsposition Schweizer Firmen in den USA, insbesondere im Bereich Forschung & Entwicklung.
International verfolgt die Schweiz auch andere Strategien: Sie stärkt ihre Handelsbeziehungen zu anderen Ländern. So intensivierte Bundesrat Ignazio Cassis seine diplomatischen Aktivitäten in Asien, um mögliche neue Absatzmärkte für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft zu erschliessen.
Im Zusammenhang mit den Handelsbeziehungen zur EU hat der Bundesrat im Herbst 2025 angesichts des schwierigen Verhandlungsverlaufs um den institutionellen Rahmen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union angekündigt, dass die Schweizer Regierung in Erwägung ziehe, eine Notifizierung zu initiieren. Dies würde dem Bundesrat ermöglichen, bilaterale Verträge mit der EU neu zu verhandeln oder anzupassen.
Ein entscheidender Aspekt der Handelspolitik ist die Digitalisierung. Die Schweizer Regierung bemüht sich um die Modernisierung ihrer Handelsregelungen im Kontext der zunehmenden Globalisierung und technologischen Veränderungen. Dazu gehört auch die Förderung von Forschungs- und Innovationsprojekten, welche neue Technologien in den Schweizer Wirtschaftsraum integrieren sollen.
Zugleich verfolgt die Schweizer Delegation eine intensive Kommunikation auf handelspolitischer Ebene, um sowohl der US-Regierung als auch wichtigen US-Industrien bewusst zu machen, wie dringend eine Einigung für beide Seiten wäre. Ein zentraler Bestandteil dieser Verhandlungen sind auch Argumente auf Basis der extrem niedrigen Schweizer Industriezölle und die starke Investitionsposition Schweizer Firmen in den USA, insbesondere im Bereich Forschung & Entwicklung.
Die Handelspolitik hat sich seit 2025 dynamisch weiterentwickelt. Internationale Krisenereignisse wie politische Unruhen oder globale Pandemien haben die Notwendigkeit verstärkt, flexible und anpassungsfähige Handelsstrategien zu entwickeln.
Ein wichtiger Bereich ist die nachhaltige Entwicklung. Die Schweiz setzt sich dafür ein, Nachhaltigkeitskriterien in ihre Handelsabkommen aufzunehmen. Dies umfasst Massnahmen zum Umweltschutz und zur Förderung sozialer Standards.
Das Jahr 2025 war daher ein prägendes Jahr in der Schweizer Handelspolitik. Durch intensive diplomatische Bemühungen, strategische Neuausrichtungen und eine stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten hat sich die Schweiz auf den Weg gemacht, um ihren Platz in einer zunehmend vernetzten Welt zu festigen.
Die Handelspolitik bleibt ein zentraler Baustein der Schweizer Aussenwirtschaftspolitik. Mit Blick auf eine weiterhin ungewisse globale Entwicklung sind die Herausforderungen und Chancen für die kommenden Jahre klar abzusehen: Anpassungsfähigkeit, Innovation und verantwortungsbewusstes Handeln werden entscheidend sein.
Die Schweiz bleibt darauf fokussiert, ihre Rolle als wichtiger internationaler Handelspartner zu stärken. Mit einer klaren Strategie und dem Willen zur Zusammenarbeit mit anderen Ländern ist die Schweizer Wirtschaft gut aufgestellt, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.
Insgesamt war das Jahr 2025 ein Jahr des Wandels und der Anpassung in der Handelspolitik. Die Schweiz hat gezeigt, dass sie bereit ist, sich neuen Gegebenheiten anzupassen und gleichzeitig ihre eigenen Interessen zu wahren. Damit bleibt die Schweizer Wirtschaft auch weiterhin eine feste Grösse im internationalen Handel.
Damit blickt die Schweiz optimistisch in die Zukunft – mit der Überzeugung, dass Zusammenarbeit und Innovationskraft die Grundlage für nachhaltigen Erfolg sind. Die dynamische Anpassung ihrer Handelsstrategien wird es der Schweiz ermöglichen, auch in turbulenten Zeiten erfolgreich zu sein.
Um die Bedeutung des Jahres 2025 in der Schweizer Handelspolitik weiter hervorzuheben, finden Sie hier eine detaillierte Auflistung wichtiger Ereignisse:
- Diplomatische Initiativen: Intensivierung diplomatischer Aktivitäten durch Bundesrat Ignazio Cassis in Asien zur Eröffnung neuer Märkte.
- EU-Verhandlungen: Ankündigung einer Notifizierung zur Neuverhandlung bilateraler Verträge mit der EU.
- Digitalisierung: Modernisierungsbestrebungen in den Handelsregelungen und Förderung technologischer Innovationen.
- Nachhaltigkeit: Integration von Nachhaltigkeitskriterien in neue Handelsabkommen zur Förderung von Umwelt- und Sozialstandards.
- Globale Krisenbewältigung: Entwicklung flexibler Strategien als Reaktion auf internationale Herausforderungen wie politische Unruhen und Pandemien.
- Kooperation und Innovation: Stärkung der Zusammenarbeit mit anderen Ländern und Förderung innovativer Ansätze in der Aussenwirtschaftspolitik.
Diese Ereignisse haben 2025 zu einem Wendepunkt gemacht, an dem die Schweiz ihre Handelspolitik neu ausrichtete. Die Kombination aus strategischen Neuerungen und einer klaren Vision hat der Schweizer Wirtschaft geholfen, sich zukunftssicher aufzustellen.
Die globale Handelspolitik erlebt 2025 eine Phase erheblicher Volatilität, während die Schweiz zunehmend auf strategische Diversifikation ihrer Wirtschaftsbeziehungen und den Ausbau von Handelsabkommen setzt. Hintergrund ist die erhebliche Verschärfung internationaler Handelskonflikte – insbesondere ausgelöst durch den umfassenden Protektionismus der US-amerikanischen Regierung unter Trump. Dieser Umstand verlangt von der Schweiz, wirtschaftliche Risiken durch eine stärkere geographische Verteilung der Absatz- und Bezugsquellen zu minimieren.
Aktuell stehen insbesondere pharmabezogene Produkte, Künstliche-Intelligenz-Chips sowie seltene Erden durch mögliche US-Importrestriktionen unter Druck. Eine Reihe jüngster Initiativen von Schweizer Seite zeigt klare Schritte hin zur Etablierung resilienzorientierter Handelsnetzwerke. Zentraler Bestandteil dieser Bemühungen sind intensive Verhandlungen über Freihandels- und Kooperationsabkommen, besonders mit asiatischen Märkten.
Derzeit verfolgt die Schweiz aktiv eine Vertiefung bestehender Vereinbarungen wie beispielsweise mit China. Der kürzlich beschlossene Ausbau des Freihandelsabkommens Schweiz-China stellt eine Reaktion auf die anhaltenden Spannungen mit den USA dar. Dieses Abkommen zielt darauf ab, erhebliche Marktpotenziale für Schweizer Produkte zu sichern und die erheblichen Risiken durch die US-Handelspolitik abzufedern. Eine kurzfristige Implementierung bereits im Jahr 2025 erscheint realistisch.
Übersicht der Handelsbeziehungen
Handelspartner | Freihandels- und Kooperationsabkommen | Zielgruppen | Bis wann implementiert? |
---|---|---|---|
China | Ausbau des Freihandelsabkommens | Sicherung von Marktpotenzialen | idealerweise 2025 |
Indien | Kooperationsverhandlungen | Erschliessung neuer Märkte | idealerweise 2025 |
Allgemein (Asien) | Freihandels- und Kooperationsabkommen | Diversifikation der Handelsbeziehungen | In Bearbeitung |
Allerdings birgt eine zunehmende Abhängigkeit von China auch Risiken, insbesondere geopolitisch motivierte. Während ein verbessertes Abkommen mit China kurzfristig wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, könnte die Beziehungsperspektive langfristig auch politische Spannungen erzeugen, zumal Fragen der Menschenrechte zunehmend sensibel und international beobachtet werden.
Vor diesem komplexen Hintergrund arbeitet die Schweiz an einem ausgewogenen Portfolio von Handelsbeziehungen, das robuste Verbindungen sowohl mit grossen Wirtschaftsmächten als auch mit aufstrebenden Volkswirtschaften integriert. Diese Strategie trägt wesentlich dazu bei, dass Schweizer Firmen langfristig auf eine veränderte internationale Wettbewerbssituation vorbereitet sind und flexibel den zukünftigen Herausforderungen einer zunehmend fragmentierten globalen Wirtschaftsordnung begegnen können. Aktuelle Entwicklungen im April 2025 bestätigen, dass eine rasche Vertiefung global diversifizierter Beziehungen für die Schweizer Wirtschaft dringlicher denn je ist.
Die gegenwärtige weltwirtschaftliche Lage ist angesichts der jüngsten Massnahmen der US-Handelspolitik durch die erneute Amtszeit von Präsident Trump zunehmend verunsichert. Insbesondere die praxisnahe Rückkehr protektionistischer Instrumente wie umfassender Importzölle, gezielter nationaler Sicherheitsuntersuchungen und daraus resultierende Handelshemmnisse bilden den Rahmen für diverse wirtschaftliche Szenarien. Für die Schweizer Wirtschaft stellt sich daher dringlichst die Herausforderung, die weitere Entwicklung der internationalen Handelslandschaft abzuschätzen und geeignete Anpassungsmassnahmen einzuleiten.
Mittlerweile gestaltet sich die handelspolitische Landschaft Mitte des Jahres 2025 zunehmend komplex und unübersichtlich. Die USA haben eine Reihe weiterer Zölle angekündigt und teilweise umgesetzt, darunter besonders hohe Belastungen für Pharmazeutika, Halbleiterprodukte sowie kritische Mineralien wie seltene Erden. Das daraus resultierende internationale Klima ist geprägt von gegenseitigen Handelssanktionen und signifikanten Lieferkettenproblemen, insbesondere zwischen den USA und China, aber auch zunehmend zwischen den USA und der Europäischen Union.
Die Schweiz, eingebettet in diesen Handelsstreit, steht trotz erster diplomatischer Annäherungen weiterhin im Zentrum der Unsicherheit, vor allem hinsichtlich der Zollerhöhungen gegenüber den USA. Ein aufmerksames Monitoring und proaktiver Einsatz von Diplomatie sind daher unerlässlich, um auf die kommenden Entwicklungen gezielt reagieren zu können.
Abschliessend ist festzustellen, dass die Szenarien zahlreiche Unwägbarkeiten beinhalten, wobei die Schweiz gut beraten wäre, flexible Handlungsoptionen offenzuhalten und parallel eine entschlossene und klare aussenwirtschaftliche Positionierung anhand ihrer komparativen Stärken zu pflegen. 2025 kristallisiert sich zunehmend als Richtungsjahr für den weiteren Verlauf der globalen Handelspolitik und somit für die schweizerische internationale Wirtschaftsstrategie heraus.
Ausblick und mögliche Szenarien für die zukünftige handelspolitische Landschaft
Tabelle: Szenarien und ihre Implikationen für die Schweizer Wirtschaft
Szenario | Positive Faktoren | Negative Faktoren |
---|---|---|
Weitergehende Eskalation | Gering (einzelne Nischen für Neutralität möglich) | Hohe wirtschaftliche Belastung, Schäden an Schlüsselindustrien |
Stabilisierung durch bilaterale Vereinbarungen | Verbesserung der Planungssicherheit | Abhängigkeit von volatiler US-Gesprächspolitik |
Selektive Rücknahme protektionistischer Massnahmen | Kurzfristige Erholung | Unsicherheit bleibt langfristig hoch |
Internationale Neuausrichtung und Diversifikation | Langfristige Stabilität, Diversifizierung | Kurzfristige Kosten und Aufwand der Transformation |
Mögliche Szenarien:
- Weitergehende Eskalation: Geringe positive Faktoren, hohe wirtschaftliche Belastung.
- Stabilisierung durch bilaterale Vereinbarungen: Verbesserung der Planungssicherheit, Abhängigkeit von US-Politik.
- Selektive Rücknahme protektionistischer Massnahmen: Kurzfristige Erholung, anhaltende Unsicherheit.
- Internationale Neuausrichtung und Diversifikation: Langfristige Stabilität, kurzfristiger Aufwand.