Die Vereinigten Staaten unter Präsident Trump haben im Januar 2025 erneut den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt und ihre Zahlungen sofort eingestellt. Gleichzeitig blockieren sie weiterhin zentrale Mechanismen der Welthandelsorganisation (WTO) und entziehen sich finanziellen Verpflichtungen. Auch aus anderen internationalen Organisationen wie dem UN-Menschenrechtsrat und der UNESCO ziehen sich die USA zurück oder stellen Zahlungen ein. Die Folgen sind weltweit spürbar.
WHO: Geld, Daten und Einflussverlust
Die USA stellten zuletzt rund 18 % des WHO-Budgets. Mit dem Austritt droht nun eine Finanzierungslücke von über 500 Mio. Dollar. Auch hochqualifiziertes US-Personal aus der Seuchenbekämpfung wird abgezogen. Die WHO warnt: „Der Verlust von Mitteln und Fachwissen gefährdet zentrale Gesundheitsprogramme – insbesondere in Krisenregionen.“ WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte:
„Keine Nation kann globalen Gesundheitsgefahren allein begegnen. Der Rückzug der USA trifft uns hart – finanziell, fachlich, aber auch politisch.“
Humanitäre Hilfen, Impfkampagnen und Programme gegen HIV, Malaria und Tuberkulose stehen nun auf der Kippe – vor allem in Entwicklungsländern. In Gaza z. B. fehlen bereits Millionen Dollar für die medizinische Grundversorgung, nachdem US-Zahlungen gestoppt wurden.
WTO: Handelsregeln ohne Schiedsgericht
Auch die WTO ist betroffen: Seit 2019 blockieren die USA die Neubesetzung des WTO-Berufungsgerichts. Dieses ist dadurch praktisch funktionsunfähig – der wichtigste Mechanismus zur friedlichen Lösung internationaler Handelsstreitigkeiten wurde ausgehebelt. 2025 setzt die US-Regierung nun auch ihre Zahlungen an die WTO aus.
Ein Sprecher der Organisation erklärte:
„Die WTO ist kein System à la carte. Wer sich ihren Regeln entzieht, schwächt den Handel und die Rechte kleinerer Nationen.“
Die EU und andere WTO-Mitglieder versuchen, das System mit einem Notfall-Schiedsgericht zu retten – ohne Beteiligung der USA. Doch die internationale Handelsordnung wird brüchiger. Prognosen der WTO deuten 2025 auf einen globalen Rückgang des Welthandels hin, ausgelöst durch politische Unsicherheit und blockierte Institutionen.
Ein gefährlicher Rückzug aus multilateralen Institutionen
Mit dem WHO-Austritt und der WTO-Blockade verfolgt Washington eine „America First“-Strategie, die multilaterale Kooperation ablehnt. Auch die US-Entwicklungshilfeagentur USAID wird aufgelöst. Organisationen wie der UN-Menschenrechtsrat und UNRWA verlieren amerikanische Unterstützung.
Der UN-Generalsekretär warnt:
„Globale Probleme wie Pandemien, Menschenrechte oder Klimawandel lassen sich nicht im Alleingang lösen.“
Statt internationale Regeln mitzugestalten, isoliert sich die einst führende Weltmacht zunehmend. China hingegen nutzt die Lücke, um seinen Einfluss in WHO, WTO und UN-Gremien zu erweitern.
Fazit
Der Rückzug der USA aus zentralen internationalen Organisationen ist ein herber Rückschlag für den Multilateralismus. Weltweite Gesundheitsprogramme und ein fairer Handel stehen auf dem Spiel. Die internationale Gemeinschaft ist nun gefordert, die entstandenen Lücken zu schließen – mit mehr Eigenverantwortung, Solidarität und Reformwillen.
Quellen & weiterführende Informationen:
- ZDF: https://www.zdf.de
- Tagesschau: https://www.tagesschau.de
- Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de
- Politico: https://www.politico.com
- NPR: https://www.npr.org
Offizielle Websites der Organisationen:
- Weltgesundheitsorganisation (WHO): https://www.who.int
- Welthandelsorganisation (WTO): https://www.wto.org
- UN-Menschenrechtsrat (UNHRC): https://www.ohchr.org/en/hr-bodies/hrc
- UNESCO: https://www.unesco.org
- UNRWA – Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge: https://www.unrwa.org